Neben der Bekämpfung der Armut macht die Weltbank nun auch die Bekämpfung von Ungleichheit zum Ziel, da diese zu Ausgrenzung führt und so die Demokratie bedroht.
Kaushik Basu, Vizepräsident und Chefökonom der Weltbank in einem Gastbeitrag für die KfW:
"[Wir haben] erstmals die Eindämmung von Ungleichheit und das Teilen von Wohlstand zu einem der Ziele der Weltbank gemacht. Zu Anfang gab es eine Menge Widerstand dagegen, aber es ist ermutigend zu sehen, wie sich die gesamte Weltbankgruppe hinter dieses Ziel stellt, um Daten zu sammeln, Entscheidungsträger zu bilden und Verfahrensweisen zu entwerfen und umzusetzen, um diese große Herausforderung anzunehmen.“
Neben der Bekämpfung von Chancenungleichheit ist in der Weltbank scheinbar die Erkenntnis gereift, dass auch eine Bekämpfung der „Ungleichheit des Ergebnisses“ nötig ist, so Bashu. Es gäbe keinerlei moralische Rechtfertigung dafür, dass Menschen als Kinder von Superreichen geboren bessere Chancen hätten, als andere, die – in viel größerer Zahl – in die absolute Armut geboren werden.
Als Mittel zur Bekämpfung sieht er soziale Sicherheitsnetze, aber auch die Besteuerung von Reichen zu Gunsten der Ärmeren. Auf Grund der zunehmenden Automatisierung regt Bashu auch an, über Grundeinkommen nachzudenken (auch wenn er es „eine Art universelle Unterstützung nachdenken müssen, idealerweise als einen Bruchteil der Gewinne, der mit den Arbeitern, sowohl mit den beschäftigten als auch den arbeitslosen, geteilt wird“ nennt).
Bashu sieht auch das weltweite „race to the bottom“ was die Steuern für Unternehmen angeht äußerst kritisch. Für ihn ist Entwicklungszusammenarbeit ein wesentlicher Faktor zur Bekämpfung der Ungleichheit zwischen den Ländern, die unter anderem auch durch Steuerungerechtigkeit entsteht. Langfristig sollten jedoch eben diese globalen Steuerschlupflöcher geschloßen werden. Man darf gespannt sein, wie die konkreten Schlüsse der Weltbank für die praktische Arbeit aussehen.
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