Na, heute schon ein Schnäppchen gemacht? Falls ja: Es könnte sein, dass die Neuanschaffung gar nicht so günstig ist, wie es auf den ersten Blick scheint – zumindest, wenn man den Preis weltweit berechnet. Das Team von Brot für die Welt hat genau das für die drei Produktgruppen Kleidung, Hühnerfleisch und Autos gemacht und fand heraus: Die Bedingungen, unter denen diese Waren entstehen, sind oft schlecht – für die Menschen und die Umwelt. Die Hersteller dagegen profitieren davon und machen Gewinne. Einige der Unternehmen kommen auch aus Deutschland.
Die Fachleute von Brot für die Welt berichten über Näherinnen, die bis zu 16 Stunden täglich in den Textilfabriken von Bangladesch arbeiten. Und sie machen auf das Schicksal der kleinen Bauernhöfe in Paraguay aufmerksam – deren Besitzer werden von ihren Feldern vertrieben, weil auf dem angestammten Land Soja als Futtermittel wächst. Auch wenn das weit weg von Deutschland passiert, hat das viel mit uns zu tun: Die Kleidung aus Asien gibt es in deutschen Geschäften, und das Soja ist für die Geflügelmast bestimmt. Das Hühnerfleisch landet auch auf Tellern der deutschen Kundschaft.
Es gibt Unternehmen, die mit dem weltweiten Handel sehr viel Geld machen. Manchmal sind die Einnahmen dieser Firmen sogar höher als das, was ganze Staaten einnehmen: Zum Beispiel gibt es auf der ganzen Welt nur 22 Länder, die eine höhere Wirtschaftsleistung als die US-Supermarkt-Kette Wal-Mart haben.
Wenn es aber um die Übernahme von Verantwortung geht, stehlen sich viele Unternehmen davon – so die Einschätzung der Fachleute von Brot für die Welt. Die Firmen übernehmen meist keine Verantwortung für die Produktionsbedingungen entlang der Lieferkette – dabei hätten sie Einfluss und auch Geld, um genau das zu tun.
Das, was das Team von Brot für die Welt herausgefunden hat, ist in einer großen Online-Weltkarte zu sehen: Wer auf die Symbole in der Karte klickt, erfährt mehr – etwa, unter welchen Bedingungen die Rohstoffe für Autos und Kleidung entstehen. Deutlich wird auch: Oft sind es Kinder, Frauen und Männer in armen Ländern, die für unsere vermeintlichen Schnäppchen einen hohen Preis zahlen.
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