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Jobs müssen her: die Ökonomie der Armen

Die Ökonomie der Armen als Jobmotor steht immer wieder zur Debatte. Hilft das beste "formale" Wirtschaftswachstum, wenn nur wenige davon profitieren?

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Seit der Peruaner Hernando de Soto 1986 seine Studie „Marktwirtschaft von unten“ veröffentlichte, in der er die informelle Wirtschaft Limas untersuchte, steht die Ökonomie der Armen als möglicher Jobmotor immer wieder zur Debatte.  In Wachstumsland Indien sind immer noch mehr als 90 Prozent der Beschäftigten im informellen Sektor tätig. 

 

Was hilft das beste „formale“ Wirtschaftswachstum, wenn nur wenige davon profitieren und es bei den Armen erst viel später oder gar nicht ankommt?


Ökonomie der Armen verharrt in Schattenwirtschaft


Viele Staaten im globalen Süden setzen auf eine rohstoffbasierte Wirtschaftsentwicklung oder wie Indien auf High Tech und wissensbasierte Wirtschaft. Die Ökonomie der Armen verharrt dagegen in der Schattenwirtschaft. Zwar gibt es hier die Mehrzahl der Jobs, für ein angemessenes Lebensniveau reichen diese meist nicht.  Da hilft nur umdenken.  Wenig produktive Landwirtschaft und einfache  Dienstleistungen sind in der Hand der Armen.  Das Bildungsniveau der Armen reicht oft nicht für die Beschäftigung im formellen Sektor aus. Also muss Bildung her, berufliche Ausbildung und Qualifizierung, Qualifizierung der kleinen Betriebe, Einbettung in die lokalen Märkte und Marktanalysen, Transportmöglichkeiten, kurz und gut: gezielte Förderung. Gemeinschaftliche Anstrengungen in Genossenschaften helfen den Armen zudem.


Messbare Erfolge bei Projekten zur Einkommensförderung


Eine kürzlich durchgeführte  Untersuchung  von Kundermann/Ranz  zu über 100 Projekten der Einkommensförderung bei Brot für die Welt bestätigt dies. Erfolge sind vorhanden und messbar. Warum nicht mehr davon? Ja, es ist teuer, kleinteilig und aufwendig. Aber gibt es eine Alternative? Wenn die Armen aus Perspektivlosigkeit zu sogenannten Wirtschaftsflüchtlingen werden, ist auch niemandem geholfen. Es ist an der Zeit, dass wir die Ökonomie der Armen als Chance und als Potential begreifen, das  entscheidend  zur Wirtschaft eines Landes beiträgt.  Das gilt für alle Selbständigen und Kleinstunternehmer ebenso wie für die informell oder rechtlos Beschäftigten und die zahllosen Kleinstlandwirte und Landarbeiter, die weltweit rund 70 Prozent der Armen ausmachen.  Man stelle sich diese Milliarden von Menschen vor, wenn sie produktiv und qualitativ an der Wirtschaft teilhätten, wie anders wäre dann ihr Leben, wie anders sähe unsere Weltwirtschaft aus?

 

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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