Schon bei meiner Willkommensheißung am Anfang meines Freiwilligendienstes wurde mir das Angebot unterbreitet, in den verschiedenen Standorten meiner Organisation zu arbeiten, welches ich dankend annahm.
Leider etwas später als gedacht, da hier die Geschwindigkeit aller Prozesse langsamer ablaufen und ich mich, ehrlich gesagt, etwas daran angepasst habe, stand der Umzug nach Siem Riep an.
Davor versuchte ich noch, so viel wie möglich zu erleben.
Etwas verspätet startete ich mein letztes Projekt, nämlich die Verbreitung meines heißgeliebtes süddeutschen Karnevals, auch Fasnet genannt.
Mein etwas zu ausschweifender Vortrag und die angsteinflößenden, hölzernen Masken der Dämonen und Hexen stießen nicht so sehr auf Begeisterung, Scheren, buntes Papier und Luftballonspiele löste aber die erwartete Begeisterung aus.
Den Höhepunkt erreichte das Kindergelächter aber erst, als wir wie in Deutschland traditionell Unmengen von Süßigkeiten warfen, denn wahrscheinlich hatten die Kinder, genauso wie ich, noch nie soviel Süßigkeiten auf einmal gesehen.
Ich schaffte es auch noch, eine letzte Unterrichtsstunde zu organisieren, bei der ich die kleinen Kinder Körperteile auf Englisch lehren wollte, indem ich sie malen und singen ließ.
Zwar hatte ich noch einige andere Projekte für Kinder und Jugendliche geplant, doch zeitlich schaffte ich es nicht mehr, denn ein weiteres Projekt durchkreuzte meinen Plan.
Da eine der großen Spendenpartner Informationen für zukünftige Patenschaften der Kinder und Jugendlichen benötigte, verbrachte ich den verbelibenden Monat mit Hausbesuchen.
Mal mehr und weniger freundlich wurden die vielen Fragen beantwortet und für das Familienporträt vor dem Haus zusammengerückt. Durch die Befragung bekam ich tiefe Einblicke in den Alltag der Familien, von denen viele Eltern in Thailand arbeiteten und ihre Kinder bei Verwandten unterbrachten, arbeiteten als Bauern oder Konstroktionsarbeiter oder Verkäufer.
Durch die Besuche bekam ich tiefe Einblicke in den Alltag der Familien, die trotz Geldmangel und daraus resultierende Schwierigkeiten das Beste aus ihrer Situation zu machen schienen und gefasst wirkten, eventuell hängt dies aber auch mit der Schande des Gesichtsverlustes hierzulande zusammen. Ich erfuhr, dass viele Eltern in Thailand arbeiteten und ihre Kinder bei Verwandten unterbrachten, als Konstruktionsarbeiter oder Verkäufer arbeiteten oder sich mit dem Anbau von Reis, Gemüse und Obst versuchten, so gut wie möglich selbst zu versorgen.
Noch in Gedanken an die letzten zwei ergreifenden Hausbesuche verabschiedete ich meine Kollegen, indem ich sie mit dem mit Naschereien bedeckten Tisch überraschte. Nachdem jeder noch ein paar letzte Worte an mich richtete, wurde ich überraschenderweise nach draußen gerufen und von den Kindern und Jugendlichen mit riesigen Abschiedsposter empfangen. Die Tränen unterdrückend rückte ich noch ein letzten mal für ein Gruppenfoto zusammen und bedankte mich für die schöne Zeit.
Doch ich wurde noch nicht entlassen, da ich noch ein letztes Mal an den Spielen zum kambodschanischem Neujahr teilnehmen sollte. Ergebend zerschlug ich einen Blumentopf, aus dem Süßigkeiten und Mehl rieselten und ließ mich noch mit Gesichtspuder überschütten, bevor ich das Büro gerührt zum letzten Mal verließ.