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Bayer-Pestizide gefährden indische Bauern: Noch immer keine Reaktion der Welternährungsorganisation

Seit Jahren vertreiben das Chemieunternehmen Bayer im indischen Punjab hochgiftige Pestizide und trägt dabei nicht ausreichend Sorge, dass Bäuerinnen und Bauern über die Gefahren und über nötige Schutzmaßnahmen informiert werden. In Deutschland sind viele der in den Pestiziden enthaltenen Wirkstoffe verboten. Im Steckbrief „Bayer-Pestizide: Gift ohne Warnhinweise“  beschreibt Brot für die Welt ausführlich, wie die Geschäfte des Unternehmens Menschenrechte verletzen.

 

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Seit Jahren vertreibt das Chemieunternehmen Bayer im indischen Punjab hochgiftige Pestizide und trägt dabei nicht ausreichend Sorge, dass Bäuerinnen und Bauern über die Gefahren und über nötige Schutzmaßnahmen informiert werden. In Deutschland sind viele der in den Pestiziden enthaltenen Wirkstoffe verboten. Im Steckbrief „Bayer-Pestizide: Gift ohne Warnhinweise“  beschreibt Brot für die Welt ausführlich, wie die Geschäfte des Unternehmens Menschenrechte verletzen: Beim Vertrieb der Pestizide stellt Bayer weder sicher, dass die Pestizide mit ausreichenden Sicherheits- und Gesundheitshinweisen versehen werden, noch schult Bayer die Bevölkerung im richtigen Umgang mit den Pestiziden. Warn- und Gebrauchshinweise sind zum Großteil nicht in der Muttersprache der indischen Bevölkerung verfasst. Das Pestizid Nativo beispielsweise, das im indischen Punjab und in Großbritannien verkauft wird, ist nur in Großbritannien, nicht jedoch in Punjab mit dem Hinweis versehen, dass es schädlich für ungeborene Kinder sein kann. Hinzu kommt, dass die Bäuerinnen und Bauern keine angemessene Schutzkleidung zur Verfügung gestellt bekommen und diese auch in den Geschäften nicht erhältlich ist.  Die Konsequenz ist, dass die InderInnen die hochgiftigen Pestizide in Alltagskleidung und häufig sogar barfuß anwenden, ohne mit dem richtigen Umgang mit den Pflanzenschutzmitteln vertraut zu sein. Der Umgang mit giftigen Chemikalien kann schwere Gesundheitsschäden wie akute Hautentzündungen und langfristige Krankheiten wie Krebs oder Hormonstörungen hervorrufen. Nach Angaben der WHO sterben weltweit jährlich allein mehr als 300.000 Menschen an unbeabsichtigten akuten Vergiftungen.

Im Oktober vergangenen Jahres reichte Brot für die Welt daher gemeinsam mit anderen Organisationen eine Beschwerde bei der Welternährungsorganisation FAO ein, der die Verstöße Bayers sowie des schweizer Chemiekonzerns Syngenta dokumentiert. Nach Ansicht der Organisationen verletzen Bayer und Syngenta mit ihren Geschäftspraktiken den International Code of Conduct on Pesticide Mangement. Dieser wurde von der Welternährungsorganisation verabschiedet und legt Mindestsicherheitsstandards für den Umgang mit Pestiziden zum Schutz der Gesundheit und Umwelt fest. (Link. info.brot-fuer-die-welt.de/blog/pestizide-bayer-syngenta-gefaehrden-zehntausende)

Mittlerweile sind acht Monate vergangen und es sind seitens der Welternährungsorganisation noch keine weiteren Schritte erfolgt. Die beteiligten Organisationen haben sich in dieser Woche daher erneut mit einem Brief an die FAO gewandt, um endlich Antworten zu erhalten. Letztlich kann die FAO jedoch lediglich Empfehlungen aussprechen, die Beschwerde bei der FAO stellt daher für Betroffene kein schlagkräftiges Instrument dar. Um die Rechte Betroffener zu stärken, braucht es verbindliche menschenrechtliche Vorgaben an Unternehmen.

Hier ist auch die deutsche Politik ist gefragt. Die Bundesregierung muss menschenrechtliche Sorgfaltspflichten gesetzlich festschreiben. Nur so werden Unternehmen wie Bayer künftig dafür Sorge tragen, dass ihre Pestizide nicht zu gravierenden Gesundheitsschädigungen bei Anwendern in Indien führen. Die Bundesregierung will Ende Juni einen Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte vorlegen. Schon jetzt gibt es allerdings deutliche Signale, dass dieser nur unverbindliche Empfehlungen und Beratungsangebote statt gesetzliche Verpflichtungen vorsehen wird. 

Fordern Sie deshalb gemeinsam mit uns Angela Merkel und Sigmar Gabriel auf, sich für gesetzliche Regelungen einzusetzen.

 

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