In ihrer Stellungnahme vom 30. Januar 2015 verurteilen die südsudanesischen katholischen Bischöfe den Krieg im Südsudan in kaum noch zu überbietender Klarheit als Sünde. In dem Krieg gehe es um Macht und Ambitionen von einzelnen Personen und Parteien, es gehe nicht um das Wohl des Volkes. Bereits in einer Stellungnahme am 25.09.2014 hatten die Bischöfe erklärt: „Der gegenwärtige Krieg ist böse (evil). Es gibt keine moralische Rechtfertigung für das Töten.“
Die Regierung habe jegliche Legitimität verloren, erklären die Bischöfe am 30. Januar 2015. „Eine legitime Regierung ist eine Regierung, die Frieden, Entwicklung und Stabilität für ihr Volk bringt. Jede Partei die fortfährt, gegen die unschuldigen Bürgerinnen und Bürger des Südsudan Krieg zu führen, hat keine Legitmität. Sobald ihr gegeneinander in Krieg geratet, habt ihr jede Legitimität verloren.“ Unter Verweis auf Lukas 5:4-6 fordern sie die Politiker auf, die „flachen Wasser“ der üblichen Verhandlungsroutinen zu verlassen und mutige Zugeständnisse zu machen.
Rückblickend weisen die Bischöfe darauf hin, dass alle Fraktionen, die jetzt Krieg gegen einander führen, einst Teil der nationalen Regierung waren. Sie loben die von den Fraktionen der SPLM (Sudan Peoples Liberation Movement) verfolgten Ansätze, eine neue Nation aufzubauen. Aber in fast schon brutaler Klarheit stellen sie auch fest: “We applaud the genuine steps forward which were made in establishing the new nation, yet we also saw corruption, nepotism, lack of development, mismanagement of the economy, failure to reform the army, rising tribalism and many other problems.” Und sie fordern die Politiker heraus mit der Frage: “What are our leaders going to do differently from their past track record, and how are they going to do it if they continue fighting?”