Djéralar Miankéol, der Koordinator und Mitgründer des Vereins Ngaoubourandi im Tschad, ist am Montag, 15. Juni 2015, verhaftet worden. Brot für die Welt unterstützt den Verein Ngaoubourandi ("Regenbogen") seit 2012.
Aktualisierung vom 29. Juli 2015: Djéralar Miankéol wurde von allen Anklagepunkten freigesprochen und aus der Haft entlassen. Weitere Informationen finden Sie in diesem Blog-Beitrag.
Brot für die Welt und der Agrar-Ingenieur Djéralar Miankéol verbindet eine lange Geschichte: Er war viele Jahre Koordinator des zivilgesellschaftlichen Netzwerks, das sich für die Rechte der Bevölkerung, die im tschadischen Erdölgebiet lebt, eingesetzt hat.
Gesundheit in Gefahr
Eine Anklage liegt noch nicht vor. Mündlich wurde ihm Beleidung der Richter bzw. des Justizwesens als Vorwurf gemacht. Djéralar Miankéol war auf Anweisung der Staatsanwaltschaft festgenommen worden. Die Behörden bestätigten am folgenden Tag die Haft. Eine richterliche Anhörung fand noch nicht statt; sie ist für den 30. Juni angesetzt.
Im Gefängnis besteht Gefahr für Leib und Leben für Djéralar Miankéol. Wegen gesundheitlicher Probleme wurde er am gesterigen Dienstag glücklicherweise in ein Krankenhaus verlegt. Der Haftbefehl blieb aber bestehen.
Eine mutige Stimme
In einem Interview im Menschenrechtsradio FM Liberté hatte Djéralar Miankéol über die Landraub und Korruption in Verwaltung und Justiz gesprochen und Beispiele angeführt. Die Organisation Ngaoubourandi, zu deren Gründern Djéralar Miankéol zählt, verbessert mit Projekten wie dem Bau von Brunnen die Lebensbedingungen der Menschen im Süden des Tschad. Hauptaktivität ist die Unterstützung armer Menschen in den Städten und auf dem Land, denen Spekulanten, kommerzielle Viehzüchter und Großprojekten das Land rauben. Djéralar Miankéol ist einer der wenigen Mutigen im Süden des Tschads und gilt daher vielen Bauern als Hoffnungsträger.
Was jetzt wichtig ist
Brot für die Welt fordert die Behörden im Tschad auf...
- ...Djéralar Miankéol unverzüglich und bedingungslos freizulassen.
- ...sicherzustellen, dass Djeralar Miankeol bis zu seiner bedingungslosen Freilassung nicht gefoltert oder anderweitig misshandelt wird.
- ...sicherzustellen, dass er bis dahin Rechtsbeistand hat.
- ...sicherzustellen, dass seiner Familie gestattet wird, ihn in der Haft zu besuchen.
- ...sicherzustellen, dass ihm alle Dingen des täglichen Bedarfs zugänglich gemacht werden.