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Klimapilgerweg macht in Bonn Station

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Es dürfte etwa Kilometer 600 gewesen sein, als der Klimapilgerweg für Gerechtigkeit auf dem Weg von Flensburg nach Paris am 30. Oktober 2015 in Bonn Station machte. Auf insgesamt 1470 Kilometern laden christliche Organisationen religiös motivierte Pilger und Pilgerinnen ein, sowie alle, die sich für Klimagerechtigkeit auf den Weg machen wollen, um mit Menschen aus verschiedenen Ländern Europas und von allen Kontinenten zur 21. Weltklimakonferenz nach Paris zu pilgern. Worum es dort gehen muß, war auch in Bonn als starkes Signal an die politisch Verantwortlichen unüberhörbar. Schon am Vormittag während des Pressegesprächs und beim anschließendem Empfang des neuen Bonner Oberbürgermeisters Ashok-Alexander Sridharan wurden die Erwartungen an ein ambitioniertes und völkerrechtlich bindendes Abkommen deutlich benannt.  Ein Abkommen wird erwartet, das einerseits gerechte und dauerhafte Klimaschutzmaßnahmen festlegt und andererseits die notwendigen Mittel bereitstellt, damit Anpassungen finanziert und insbesondere die ärmsten Menschen und Länder nicht als Opfer des Klimawandels allein gelassen werden. Für viele Menschen ist der Klimawandel längst bittere Realität. Cornelia Füllkrug-Weitzel machte seitens Brot für die Welt deutlich, dass es längst nicht mehr allein um Anpassungsmaßnahmen gehe, sondern dass es auch Verpflichtung der reichen Verursacherstaaten sei, für  klimabedingte Verluste und Schäden aufzukommen, die Menschen ihrer Lebensgrundlage berauben.

Zur Pilgergruppe gehörten an dem T'ag auch etwa 100 Schulkinder, die sich zusammen mit ihren Lehrkräften vom Bonner Marktplatz aus dem Pilgerzug durch die Innenstadt angeschlossen hatten - entlang des Rheins zum UN-Klimasekretariat als einem "Kraftort".  Hier gestalteten der Trierer Bischof  Dr. Stephan Ackermann und Cornelia Füllkrug-Weitzel  um 11.55 Uhr eine Andacht "5 vor 12 - gerechte Klimaziele jetzt".

Zur abschließenden Podiumsdiskussion ging es weiter zur Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die zunächst neben einem Einblick in ihre klimabezogene Arbeit auch ein stärkendes Mittagessen vorbereitet hatte. 

Auf dem hochkarätig besetzten Panel waren sich Thomas Silberhorn, Staatssekretär im BMZ;  Halldor Thorgeirsson, Strategiedirektor des Klimasekretariats der Vereinten Nationen (UNFCCC);  Dirk Messner, Direktor  des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik und Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt darin einig, dass Paris auch der Lackmustest für die Glaubwürdigkeit der Staatengemeinschaft und für die von ihr im September mit langem Vorlauf verabschiedeten nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 (SDGs) sein wird. Alle seien gemeinsam verantwortlich für das CO2 Neutralitätsziel und die Verantwortung für unser Gemeinschaftsgut Erde müsse erst noch gelernt werden. Ein ambitioniertes Abkommen wäre der beste Weg, beides zu befördern - so das Fazit am Ende.

Zu einem abendlichen Ausklang waren die Pilger und Pilgerinnen dann zum Gemeindeabend in die Bad Godesberger Johanneskirche eingeladen, bevor am nächsten Tag das Ziel Remagen hieß.

 

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