Der Aufruf „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ mobilisiert und kanalisiert die positive „Energie“ tausender Bürgerinnen und Bürger als Zeichen der Gesellschaft an die Politik, als Manifest, das 25 Jahre nach der Wiedervereinigung ein Selbstverständnis formuliert, das sich für einen die Menschenwürde schützenden Umgang mit Flüchtlingen einsetzt. Asyl ist ein Menschenrecht!
Denn Menschen in allen Teilen Deutschlands haben angesichts der Not der Flüchtlinge in den vergangenen Wochen pragmatisch und engagiert ein Beispiel dafür gegeben, was es heißt, in einer friedlichen, freiheitlichen und gerechten Gesellschaft zu leben. Doch Realität ist auch: Während tausende Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Europa im Mittelmeer ertrinken, schotten viele europäische Regierungen ihre Grenzen ab. Und fast täglich werden in Deutschland Unterkünfte angezündet, Flüchtlinge oder die, die ihnen beistehen, angegriffen.
Und: auch in Deutschland wird heute im Bundestag über neue Abschreckungsmaßnahmen in Form von Einschnitten im Aufenthalts-, Asyl- und Sozialrecht nachgedacht. Keine Frage – die Anzahl der Flüchtlinge stellt unsere Gemeinwesen vor enorme Herausforderungen. Aber wer, wenn nicht eine der friedlichsten und wohlhabendsten Regionen der Welt könnte diese Aufgabe stemmen?
Das Bekenntnis ist Ausdruck einer Haltung, unabhängig von parteipolitischen Positionen, politischen Forderungen einzelner zivilgesellschaftlicher Akteure oder einer gezielten Agenda. Organisationen, Institutionen, Verbände, Initiativen, Unternehmen und Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland unterstreichen unmissverständlich: Asyl ist ein Menschenrecht! Solidarität, Mitgefühl und Humanität gehören zu unserem offenen, vielfältigen Deutschland und zu Europa dazu.
Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Diakonie Deutschland sind Mitinitiatoren des Aufrufs.