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Für ein „Afrikanisches Jahr der Kleinfischerei“ - Fischereiminister eröffnet Büro von CAOPA in Senegal

Der Verband der Kleinfischer in Westafrika fordert, zusammen mit anderen Institutionen, die Afrikanische Union (AU) auf, das Jahr 2017 zum „afrikanischen Jahr der handwerklichen Fischerei“ auszurufen. Bei einer hierzu veranstalteten Konferenz in Sally / Senegal vom 12. bis 14.Juni 2015 wurde in Anwesenheit des Ministers für maritime Angelegenheit, Oumar Gueye, die Notwendigkeit eines solchen Jahres mit den Gefahren begründet, denen sich gegenwärtig dieser Sektor in Afrika gegenübersieht. Minister Gueye überbrachte die Unterstützung dieses Ansinnens durch den amtierenden Präsidenten Senegals Macky Sall.

 

Von Francisco Marí am

Der Verband der Kleinfischer in Westafrika fordert, zusammen mit anderen Institutionen, die Afrikanische Union (AU) auf, das Jahr 2017 zum „afrikanischen Jahr der handwerklichen Fischerei“ auszurufen. Bei einer hierzu veranstalteten Konferenz in Sally / Senegal vom 12. bis 14.Juni 2015 wurde in Anwesenheit des Ministers für maritime Angelegenheit, Oumar Gueye, die Notwendigkeit eines solchen Jahres mit den Gefahren begründet, denen sich gegenwärtig dieser Sektor in Afrika gegenübersieht. Minister Gueye überbrachte die Unterstützung dieses Ansinnens durch den amtierenden Präsidenten Senegals Macky Sall.

Überfischung, illegale Fischerei durch ausländische Fangboote, Meeres- und Flussverschmutzung, Küstenprojekte und Klimawandel haben den Beitrag des Fischfangs zum Lebensunterhalt an den Küsten sowie die Ernährungssicherheit in Afrika stark verringert. Ein afrikanisches Jahr der Kleinfischerei soll die politischen Entscheider Afrikas und andere an ihre Verantwortung für den Erhalt der handwerklichen Fischerei erinnern und konkrete Maßnahmen zu deren Schutz und Unterstützung vorbereiten.

Die Konferenz wurde am Eröffnungstag, dem 12.Juni, unterbrochen, um mit Minister Gueye im benachbarten Mbour das neue Büro des westafrikanischen Verbandes der Kleinfischerei (CAOPA) offiziell zu eröffnen. Nach einigen segnenden Worte des Imam besichtigten der Minister sowie CAOPA-Präsident Sidi Ahmed Abeid und Vertreter_innen der Partnerorganisationen, Beatrice Gorez von der Koalition für Faire Fischereiabkommen (CFFA), Sara Fröcklin von der schwedischen Umweltorganisation SSNC, Kai Kaschinski von der deutschen Meeresinitiative, fair-oceans, und Francisco Mari für  Brot für die Welt die neuen Büroräume. Der Präsident von CAOPA erinnerte Minister und Anwesende an den langen Weg, den die handwerkliche Fischerei in der westafrikanischen Region gegangen ist: von den ersten Treffen zwischen den senegalesischen und mauretanischen Verbänden, zusammen mit CFFA in 2003, über die Gründung des Verbandes mit 14 Mitgliedern 2010 in Banjul/Gambia bis zu den regelmäßigen Aktionen der Frauenverbände im Fischereisektor zum Internationalen Tag der Frau am 8. März - zuletzt 2015 in Guinea - Bissau. Sidi Ahmed erinnerte auch an die tragische Situation, die im letzten Jahr die Mitglieder Fischereiverbände in Sierra Leone; Liberia und Guinea/Conakry erlitten haben. Denn die Ebola- Epidemie hat auch die Fischerei-Gemeinschaften stark getroffen, und so musste auch die jährliche Feier zum Tag der Kleinfischer am 21. November 2014, die in Monrovia stattfinden sollte, abgesagt werden. Der Minister beglückwünschte CAOPA, sich nun mit seinen 17 Mitgliedsorganisation zum legitimen Sprachrohr  des handwerklichen Fischereisektors Afrikas entwickelt zu haben. Mit der Arbeit von CAOPA sei die Fischereipolitik auf die Tagesordnung afrikanischer Politik gesetzt worden. Der handwerkliche Fischereisektor sollte viel stärker in die Entscheidungen um die Zukunft der Fischerei in Westafrika einbezogen werden, führte der Minister weiter aus. Und er ermunterte CAOPA, den Dialog mit der regionalen Fischerkommission (CSRP) fortzuführen,  Erfahrungen und Forderungen einzubringen, um die Fischereipolitik Westafrikas mitzugestalten. Im Namen der Partnerorganisationen von CAOPA erklärte Francisco Mari, dass die Unterstützung zur Eröffnung des Büros nur ein weiterer Schritt sei, den Verband CAOPA zu stabilisieren.  Die Partnerorganisationen werden auch in den nächsten Jahren versuchen, den Einsatz von CAOPA für ihre Mitglieder zum Erhalt des handwerklichen Fischereisektors mitzutragen - besonders durch eigene Lobbyarbeit gegenüber der EU, aber auch auf der internationaler Ebene wie bei der Welternährungsorganisation (FA0), bei den Klimaverhandlungen oder im UN-Komitee für Ernährungssicherheit. Dies bedeutet für Brot für die Welt auch, Verbraucher_innen in Deutschland dafür zu sensibilisieren, dass Fischkonsum hier die maritimen Ressourcen in Entwicklungsländern nicht schädigt. Beim Verzehr von Fisch sollte darauf geachtet werden, woher der Fisch kommt, wie er gefangen wurde, aber es ist auch wichtig, sich zu informieren, welche sozialen Bedingungen für Seeleute auf den Fangschiffen und für Beschäftigte in den Fischfabriken herrschen. In einem kurzen persönlichen Gespräch mit Minister Oumar Gueye bedankte sich Brot für die Welt für dessen Unterstützung bei der Registrierung  von CAOPA und mahnte an, in der anstehenden Revision des Fischereivertrages mit der EU einen weiteren Fang der „Seehechtbestände“ durch spanische Fangboote nicht mehr zu erlauben, damit ausschließlich die  Kleinfischerei von der kurzen Saison dieses beliebten und teuren Edelfischs profitieren könnte. Der Minister versprach das Anliegen im Dialog mit den senegalesischen Kleinfischerverbänden zu beraten.

Für die Partnerorganisation von Brot für die Welt, CAOPA, wäre ein baldiges Jahr der „afrikanischen Fischerei“ eine Gelegenheit, die afrikanischen Regierungen dafür zu gewinnen, die kürzlich von der FAO beschlossenen „Leitlinien zum Schutz der Kleinfischerei“ umzusetzen. Zu lange stand auch im Fokus der afrikanischen Länder entweder der Aufbau einer eigenen industriellen Fischerei, die Vergabe von Lizenzen an industrielle Fangschiffe oder der Abschluss von Fischereiverträgen. Der Beitrag der Kleinfischerei für die Ernährungssicherheit und die Reduzierung von Armut an den Küsten wird noch zu selten von den afrikanischen Staaten, aber auch nicht von der internationalen Gebergemeinschaft, genauso wenig vom deutschen Entwicklungsministerium (BMZ) angestrebt.


Auf der Konferenz wurde zusammen mit Vertreter_innen regionaler und kontinentaler Institutionen wie der CSRP, dem Regionalprogramm zum Küstenschutz (PRCM), der Afrikanischen Union und dem örtlichen Büro der FAO ein gemeinsamer Unterstützungsausschuss für das „Jahr der afrikanischen Kleinfischerei“ gegründet, der einen Aufruf verfassen wird den möglichst viele unterzeichnen sollen, damit auf der nächsten Sitzung der afrikanischen Staatschefs dieses „Jahr“ offiziell ausgerufen wird.

 

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