Unsere Welt ist voller Konflikte und Millionen Menschen hungern. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber leider immer noch allzu wahr. Die Vereinten Nationen, deren oberstes Ziel die Förderung von Frieden und Sicherheit ist, haben sich verpflichtet, den Hunger weltweit zu bekämpfen. Das erste der acht Millenniumsentwicklungsziele (Millennium Development Goals, MDGs) fordert daher die „Beseitigung der extremen Armut und des Hungers“. Dieses Ziel wurde in den vergangenen Jahren mancherorts erreicht, andernorts scheiterte man jedoch kläglich.
In vielen Ländern, in denen Hunger weit verbreitet und das Risiko von Hungerkatastrophen besonders hoch ist, erleben die Menschen häufig auch massive gewaltsame Konflikte und einen Zusammenbruch jeglicher Versorgungsleistungen
Vor diesem Hintergrund nahm die Podiumsdiskussion zum Internationalen Friedenstag 2014 den Zusammenhang zwischen Friedensförderung und Ernährungssicherung in den Blick. Sie ging den Fragen nach, welche Rolle die Ernährungssicherung in Ländern spielt, die vor Kurzem einen gewaltsamen Konflikt beendet haben, und in welchen Spannungsfeldern sie sich bewegt.
Diskutiert wurde auch, wie Ernährungssicherung zur Förderung von Frieden und wie umgekehrt Friedensförderung zur Ernährungssicherung beitragen kann.
Seit vielen Jahren laden Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst, die Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung (FriEnt) und die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) im Rahmen des Bonner Programms zum Internationalen Tag des Friedens zu einer Podiumsdiskussion ein. Sie widmet sich in jedem Jahr aktuellen und strukturellen Fragen der Friedensförderung an der Schnittstelle zur Entwicklungszusammenarbeit.
Am 21. September 2014 diskutierten Dr. Wolfgang Jamann, Geschäftsführer der Welthungerhilfe, Ralf Südhoff, Leiter des Berliner Büros des Ernährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP), und Dr. Imme Scholz, stellvertretende Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), die praktischen Herausforderungen der Ernährungssicherung, mit denen Hilfsorganisationen konfrontiert sind.
Ihr Blick richtete sich dabei auf Konflikt und Nachkriegssituationen sowie auf fragile Staaten. Zudem betrachteten sie die strukturellen Rahmenbedingungen von Ernährungssicherung und Friedensförderung aus einer globalen Perspektive.