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Der Nursery School Alltag

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Es ist viel passiert die letzten Tage bei mir in Buea, doch kann ich leider nicht nur gutes Berichten. Zum einen gab es 5 lange Tage kein fließendes Wasser. Das ist noch einmal etwas vollkommen anderes als nur ein paar Stunden. Man fängt dann schon an sich zu fragen, ob man Nudeln kochen oder doch es doch besser bei Bruscetta belassen sollte. Als meine Nachbarn dann mit dem Jeep ihrer Organisation zu einer Quelle gefahren sind, um Wasser in Kanistern zu holen hat sich die Situation schon etwas entspannt aber ich war noch nie so froh wieder das gluckern des Wassers zu hören, mit dem sich der Spülkasten füllte und ich endlich wieder richtig duschen konnte.

Dies ist aber schon fast wieder vergessen im Hinblick darauf, dass ich vor einiger Zeit auch das erste Mal krank wurde - und dann gleich Malaria. Ich muss aber sagen, dass ich es mir viel schlimmer vorgestellt hätte als es letztendlich war. Anfangs hatte ich die Symptome einer Erkältung und dachte mir nichts groß dabei, doch als ich dann auch Fieber bekam bin ich sofort ins Krankenhaus. Dort wurde ein Malariatest durchgeführt (leider, wider meiner Hoffnung positiv), eine Krankenakte angefertigt und es gab ein Gespräch mit einem Arzt über die Behandlungsmaßnahmen. Also alles in allem genauso wie in Deutschland. Dann durfte ich nach Hause und nach einem langen Schlaf war ich morgens schon wieder Fieberfrei. Nach drei Tagen waren die Medikamente alle genommen und ich hatte nur noch leichten Schnupfen. Nachdem ich die Malaria jetzt auch überstanden habe, kann ich endlich über meine Arbeit berichten, wie ich das eigentlich vorhatte.

Ich habe jetzt genau vier Wochen in der CBC Nursery School Great Soppo gearbeitet und es war zu Anfang schon etwas anstrengend. Die Kinder sind zwischen zwei und fünf Jahren also im Kindergartenalter. Gerade in der ersten Woche waren es die neuen Kinder noch nicht gewöhnt sich von ihren Eltern zu trennen. Das heißt es flossen viele Tränen, die getrocknet werden wollten und ein normaler Tagesablauf war noch nicht möglich. Es wurde gesungen, gespielt und auch gemalt. Wir haben auch schon genau das umgesetzt, was wir in Bamenda auf dem Seminar gelernt hatten, nämlich Klatschbilder mit den Kindern aus den Grundfarben zu gestalten. Das ging natürlich aber auch erst nachdem wir noch einiges an Material eingekauft hatten. Ich hatte zudem auch schon die Verantwortung alleine vor etwa 17 Kindern zu stehen und das hat mich ab und an schon ziemliche Nerven gekostet.

In der zweiten Woche wurde der Ablauf dann etwas geregelter. Ich wusste wann es Zeit für den kleinen Snack für die Kinder war, wann die morgendliche Andacht stattfindet und so langsam lerne ich die Reime die mit den Kindern oftmals gesungen werden. Die Kinder, die morgens um etwa 7.30 Uhr bis 8:00 Uhr gebracht werden, sind in zwei Klassen aufgeteilt. Eine Klasse von 2-4 und eine von 4-5 Jahren. Wobei die drei zweijährigen noch nicht am Unterricht teilnehmen, denn sie sind sogenannte Pre-Nursery Kids. Die anderen haben jedoch jeden Tag mehrere Unterrichtseinheiten von jeweils 15 Minuten in denen die Kinder aus Nursery 1 (die 3 und 4 jährigen) auf das schreiben vorbereitet werden durch das Zeichnen von Linien oder Kreisen oder z.B. die Farben lernen. Die Kinder aus Nursery 2 hingegen lernen schon die Zahlen und das Alphabet als Vorbereitung auf die erste Klasse.

Zwischendurch gibt es auch ab und an eine Pause bis dann um etwa 10 Uhr das Essen auf den Tisch kommt unter anderem z.B. Poff Poff (frittierte Teigbällchen) und Kakao. Danach geht es sofort raus spielen, falls das Wetter das zulässt, denn es gibt dort ein Karussell und vier Schaukeln, um die auch die Kinder der umliegenden Grund- und Sekundarschulen die Nursery School beneiden.  Nach der Pause wird in beiden Klassen noch die Kreativität gefördert und es wird entweder gemalt, gebastelt oder getanzt bevor dann um 13 Uhr die Eltern kommen um ihre Kinder abzuholen und mich in den Feierabend zu entlassen.

Meine Aufgabe ist es den beiden Lehrerinnen beim Unterrichten zu assistieren. Ich bin vor allem für die kreative Gestaltung, was basteln und malen betrifft verantwortlich und für neue Ideen für Spiele oder Lieder während des Unterrichts. Ich helfe jedoch auch gerne Christy, unserer guten Fee für alles was das Haus und die Kinder betrifft, beim Vorbereiten des Essens. Mit jedem Tag der vergeht komme ich besser mit den Kindern zurecht. Mir fällt es immer leichter die Kinder zu verstehen, wenn sie mir leise in einem vernuschelten Englisch-Pidgin-Gemisch etwas ins Ohr flüstern und bin gespannt was die nächsten Wochen noch so bringen.

Die Schule ist sehr neu gebaut und die beiden Klassensäle sind hell und freundlich. Neben einer Tafel für den Unterricht gibt es auch noch Spielecken, in denen die Kinder zum einen mit leeren Flaschen, Dosen und Büchsen spielen können oder zum anderen mit Holzklötzen. Dazu ist auch noch einen Leseecke mit ein paar Büchern eingerichtet worden und es gibt in jedem Saal einen Computer mit Lernspielen für die Kinder, doch bis jetzt gab es immer wieder technische Probleme, sodass ich diese noch nicht sehen konnte.

Alles in allem ist die Schule schon sehr gut ausgestattet durch die Förderung von ISTP. Es mangelt jedoch noch sehr an jeglicher Art von Buntstiften und Spielsachen, wie z.B. Kuscheltiere mit denen sich die Kinder noch beschäftigen könnten und auch viele Bilderbücher sind leider ziemlich zerfetzt. Kugelschreiber für Lehrer kann man an einer Hand abzählen und auch Spitzer und Radierer für die wenigen Stifte gibt es keine.

Noch eine brandaktuelle Sache gibt es zu berichten: Am 05. Oktober wurde hier der World Teacher's Day gefeiert. Das heißt es war keine Schule an diesem Tag, denn die Lehrer waren alle an einem Punkt versammelt, um zum einen der Rede des Regierungschefs von Buea zu lauschen, zum anderen den Ehrungen für mehr als 25 Jahre lehren beizuwohen und danach alle gemeinsam einen kurze Strecke zu maschieren. Auch einen Lehrerin der CBC Nursery School wurde für ihre langjährige Tätigkeit als Lehrerin geehrt. Dabei trugen viele Kleider oder Hemden aus dem gleichen Stoff, der extra anlässlich dieses Tages angefertigt wurde. So bin auch ich zu meinem ersten geschneiderten Kleid gekommen, wie ihr in der Bildergalerie sehen könnt.

 

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Lachender Junge

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