Der Klimagipfel in Lima hat keine Regelung für Opfer des Klimawandels erreicht. Es wurde lediglich ein „Minimalkonsens, der den dringenden Erfordernissen angesichts des voranschreitenden Klimawandels nicht entspricht“, in der Abschlusserklärung festgehalten, so Sabine Minninger, Klimareferentin von Brot für die Welt. Zwar sei die Welt auf dem Weg zu einem globalen Klimaabkommen in einigen Bereichen ein kleines Stück vorangekommen. Doch „insbesondere für die ärmsten und verletzlichsten Länder ist die Erklärung von Lima nicht ausreichend“, so Minninger.
Es sei beschämend, dass das für arme Länder wichtige Thema „Loss and Damage" (Bewältigung von klimabedingten Schäden und Verluste) aufgrund des Drucks von Industriestaaten aus der Vorlage des Pariser Abkommens gestrichen wurde. Brot für die Welt fordert, dass diejenigen, die bereits heute von Klimaveränderungen betroffen sind, bis zur Konferenz von Paris wieder in dem Vertragstext berücksichtigt werden. „Es ist nicht zu akzeptieren, dass die Opfer von Klimaschäden mit ihrem Leid von der Weltgemeinschaft alleine gelassen werden“, betonte Minninger.
Für Minninger ist die Klimakonferenz in Lima eine „verpasste Chance“. Bei Finanzierungszusagen sowie bei der Überprüfbarkeit der freiwilligen CO2-Minderungsziele seien ambitioniertere Ergebnisse möglich gewesen. „Mangelnde Kompromissbereitschaft seitens einiger Industriestaaten und einiger Schwellenländer hat dazu geführt, dass die für die ärmsten Länder so wichtigen Klimaziele verwässert wurden“, erklärte Minninger.
„In genau 353 Tagen startet die Klimakonferenz in Paris. Diese Zeit müssen wir dringend nutzen, damit auf der nächsten Konferenz mehr an konkretem Klimaschutz herauskommt als in Peru", erklärte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin des evangelischen Hilfswerks Brot für die Welt, unmittelbar nach Abschluss der 20. UN-Klimakonferenz in Lima. „Gerade für die armen Länder des Südens ist das überlebenswichtig.“