Um Hunger und Mangelernährung zu überwinden, muss weltweit die Wende zu einer nachhaltigen Entwicklung eingeleitet werden, die auf den Menschenrechten beruht. Dazu gehört auch eine zukunftsfähige, nachhaltige Agrar- und Fischereipolitik, die zur Überwindung von Armut beiträgt und sich zuallererst am Menschenrecht auf Nahrung orientiert.
Damit Lebensmittel für uns und andere gesund sind, muss die Politik in Deutschland und Europa folgende Prinzipien berücksichtigen:
- Verantwortung für die internationalen Folgen agrarpolitischer Entscheidungen übernehmen
- Ernährungssouveränität anderer Länder respektieren und Länder dabei unterstützen, sich langfristig selbst ernähren zu können
- Selbstversorgung der Bevölkerung mit gesunden Lebensmitteln ermöglichen
- Ressourcenschutz, Klimaschutz, Tierschutz und Schutz biologischer Vielfalt fördern
Das muss passieren
- Exportorientierung abbauen: Die europäischen Lebensmittelexporte gefährden in vielen Ländern die Ernährungssouveränität. Zudem beruht die Überproduktion in Europa auf der Einfuhr von Futtermitteln und Agrarrohstoffen aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Deren Anbau führt dort zu Landkonflikten, Menschenrechtsverletzungen und dem Verlust der biologischen Vielfalt.
- Weltweit kleinbäuerliche Landwirtschaft und Kleinfischer verlässlich und nachhaltig fördern: Langfristig ist die Förderung mit öffentlichen Mitteln konsequent an gesellschaftlich erwünschten Leistungen auszurichten: Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Erhalt von Artenvielfalt, Pflege von Kulturlandschaften, Erhalt nachhaltiger, regionaler Strukturen. Dafür sollten die EU und ihre Mitgliedsstaaten mindestens zehn Prozent ihrer Entwicklungsetats zur Verfügung stellen. Die Agrarforschung sollte viel stärker die Förderung der kleinbäuerlichen Produktion in den Blick nehmen.
- Ökologische und tiergerechte Nutztierhaltung fördern: Landwirtschaft muss Menschenrechte und Tierschutz umsetzen.
- Handwerkliche Fischerei privilegieren und stärken: Kleinfischerei braucht küstennah geschützte Zonen für ihre nachweislich ressourcenschonenden nachhaltigen Fangtechniken.
- Verbraucherschutz und -verantwortung stärken: Verständliche Informationen (Lebensmittelkennzeichnung) sollten eine Verbrauchertäuschung verhindern. Bewusstseinsbildung kann eine gesunde und verantwortliche Ernährung fördern.