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Fußball-WM? Ein schwieriges Thema für die Wertstoffsammler

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Hunderttausende Menschen leben in Brasilien von dem, was andere wegwerfen: Glas, Papier, Plastik und Metall – der Verkauf dieser Wertstoffe bringt Geld, und davon leben ganze Familien. Dieses Leben ist oft schwierig. Viele haben Angst um ihre Existenz – vor allem jetzt, da die Fußball-WM im Land ist.

Angst vor dem Fußball-Spektakel

Antônio da Rosa ist einer der Wertstoffsammler in der WM-Stadt  Porto Alegre. Jeden Tag zieht er mit einem großen Handkarren los. Der große Karren – das ist sein Handwerkszeug, ohne das er kein Geld verdienen kann. Er fürchtet Ungemach: „Wenn es hier mit der WM losgeht, dann werfen sie uns mit unseren Karren aus der Innenstadt. Dann wird es für uns noch schlechter. Wir werden dann wohl bei der Verwaltung kämpfen müssen, dass sie uns nicht vertreiben. Denn wenn sie unsere Karren verbannen, was wird dann aus uns?“

Wenig Lohn für harte Arbeit

Als nicht-organisierter Müllsammler ist der 33-Jährige auf sich allein gestellt: Den Sammelkarren muss er jeden Tag mieten. Er ist ein Einzelkämpfer beim Zwischenhändler, der ihm für die Wertstoffe nur wenig zahlt. Am Ende bleibt ein geringer Lohn für harte Arbeit. Nun überlegt er, sich einer Genossenschaft anzuschließen. Denn Teamgeist bringt nicht nur die Mannschaften bei der WM weiter, sondern auch die Wertstoffsammler; sie erzielen bessere Preise.

Projektpartner unterstützt Wertstoffsammler

Die Lutherische Stiftung für Diakonie, Projektpartner von Brot für die Welt, nennt ein Beispiel: Eine allein arbeitende Wertstoffsammlerin verdiente vor drei Jahren 200 Reais im Monat. Das sind umgerechnet gut 60 Euro. Heute ist sie Mitglied in einer Genossenschaft und nimmt mehr als 1.000 Reais ein – das Fünffache. Zum Vergleich: Ein Ticket für ein WM-Vorrundenspiel kostet für Brasilianer zwischen 30 und 350 Reais; Finalkarten waren für Preise zwischen 360 und 1980 Reais zu haben.

Respekt und ein Auskommen für die Familie

Wertstoffsammler wie Antônio da Rosa träumen allerdings nicht von WM-Karten, sondern von bodenständigen Dingen: Genügend zu essen für die ganze Familie. Eine gute Schule für die Kinder. Womöglich ein eigenes kleines Haus mit einem Hof, in dem der Nachwuchs sicher spielen kann. Politik und Verwaltung, die Sammlerinnen und Sammler respektieren und nicht noch mehr an den Rand drängen.

Wenn der Fußball auch Nachteile bringt...

Die WM im eigenen Land? Ein schwieriges Thema, findet Antônio da Rosa. Begeisterung – na klar. Aber er fürchtet auch die Nachteile für sich und alle anderen, die es in den Straßen von Porto Alegre in den nächsten Wochen noch schwerer haben werden: „Klar gefällt mir Fußball, wir sind schließlich das Land des Fußballs. Aber wenn der Fußball hierherkommt, um uns Nachteile zu bringen, wie soll er mir dann noch gefallen?“

 

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