20 Jahre nach der Wiener Menschenrechtserklärung wurde heute in Wien ein globales zivilgesellschaftliches Netzwerk zum Recht auf Nahrung Global Network for the Right to Food and Nutrition gegründet. Die engere Zusammenarbeit von Menschrechtsaktivisten zum Recht auf Nahrung ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg, Regierungen und internationale Organisationen anzuhalten, ihre staatlichen Pflichten einzuhalten, die Menschenrechte zu respektieren, zu schützen und zu erfüllen.
Brot für die Welt hat diese Netzwerk mitgegründet. Wir sehen darin eine Plattform, auf der wir uns mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren, sozialen Bewegungen und Menschenrechtsexperten zum Recht auf Nahrung austauschen und mit ihnen Positionen und Strategien abstimmen können. Die Mitglieder des Netzwerkes wollen gemeinsam aktiv werden, um der Kriminalisierung von Menschenrechtsverteidigern entgegenzutreten und das Ende der Straffreiheit zu fordern, wenn Staaten und Unternehmen diese Rechte verletzen. Das Netzwerk hat sich zur Aufgabe gesetzt, das Handeln staatlicher Akteure und internationaler Organisationen bezüglich der Umsetzung des Rechts auf Nahrung und Ernährung zu überprüfen.
Die Togolesin Claire Quenum, Vorstandsvorsitzende des Afrikanischen Netzwerk für das Recht auf Nahrung, würdigt die Beteiligung von afrikanischen zivilgesellschaftlichen Organisationen im Netzwerk. Sie hofft, dass die weltweite Allianz helfen wird, das Wissen und die Kenntnisse zum Recht auf Nahrung in schwierigen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Situationen Afrikas zu befördern.
Damit ihre Politiken Erfolg haben können, so Meinung der Gründungsmitglieder, ist es unablässig, die Stimme der betroffenen lokalen Produzenten in die Politikgestaltung einzubringen. Der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Recht auf Nahrung, Olivier De Schutter, sagte in Wien, dass bei der Suche nach erfolgreichen Lösungen die Beteiligung derjenigen, die besonders von Hunger und Fehlernährung betroffen sind ebenso wichtig sei, wie die kritische Begleitung der Regierungen durch die Zivilgesellschaft. „Nur wenn wir mit den Armen arbeiten, können wir etwas für sie erreichen“, so De Schutter. Er zeigte auf, wie wichtig für staatliche Organe die Zivilgesesellschaft sei. „ Auch Gerichte bewegen sich nur, wenn sie bei Euch Unterstützung finden. Sie brauchen Euch als Quelle von Wissen, Inspiration und Unterstützung“, ermutigte er das Netzwerk.
"Es geht nicht darum, durch das Netzwerk Arbeit zu duplizieren, die an anderer Stelle schon erfolgreich stattfindet", so Carolin Callenius, Beraterin zum Recht auf Nahrung bei Brot für die Welt. "Das Netzwerk will einen politischen Raum schaffen, in dem Menschenrechtsaktivisten Unterstützung finden für ihren Kampf, gemeinsam menschenrechtliche Instrumente und sich gemeinsam für globale Lösungen einzusetzen." Anfänglich wolle man zu Land- und Investitionspolitik zusammenarbeiten.
Das Netzwerk Global Network for the Right to Food and Nutrition ging hervor aus dem Herausgeberkreis, der gemeinsam das Jahrbuch zum Recht auf Nahrung Right to Food and Nutrition Watch veröffentlicht. Die Gründungsmitglieder sind:
- African Network for the Right to Food
- Brot für die Welt
- Centro Internazionale Crocevia
- CIDSE international alliance of Catholic development agencies
- Dan Church Aid (DCA)
- Ecumenical Advocacy Alliance (EAA)
- FIAN International
- Interchurch Organization for Development Cooperation (ICCO)
- Inter-American Platform for Human Rights, Democracy and Development (PIDHDD)
- International Baby Food Action Network (IBFAN)
- International Indian Treaty Council (IITC)
- International Union of Food Workers
- Peoples’ Health Movement (PHM), Observatori DESC
- Right to Food Campaign India
- Terra Nuova
- World Alliance of Mobile and Indigenous Peoples (WAMIP)
- World Forum of Fish Workers and Fish Harvesters (WFF)
- World Forum of Fisher People (WFFP)
- World Organization against Torture (OMCT)