Brot für die Welt begrüßt das Urteil gegen Charles Taylor. Das ehemalige Staatsoberhaupt Liberias war zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Präsidentin von Brot für die Welt, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, sagte: "Das Urteil ist eine gute Nachricht – nicht nur für die Opfer und ihre Angehörigen, sondern auch für alle Menschenrechtsorganisationen, die darauf hingearbeitet haben." Straflosigkeit behindere die nachhaltige Respektierung aller Menschenrechte, das friedliche Zusammenleben und die Entwicklung demokratischer Strukturen. Damit behindert sie auch alle Entwicklungsbemühungen", erklärte die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks.
Das UN-Sondertribunal zu Sierra Leone hatte Taylor Ende Mai wegen seiner Mitverantwortung für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt. Der 64-Jährige war angeklagt, Rebellen im Nachbarland Sierra Leone während des Bürgerkriegs mit Waffen unterstützt und als Bezahlung "Blutdiamanten" angenommen zu haben. Zwischen 1991 und 2001 wurden nach Schätzungen mehr als 120.000 Menschen umgebracht. Dieser Bürgerkrieg gilt als einer der brutalsten Kriege: Milizen mordeten, verstümmelten, vergewaltigten und rekrutierten Kindersoldaten.
Brot für die Weltsetzt sich seit Jahren für eine friedliche Entwicklung in Sierra Leone ein. Das Hilfswerk unterstützt Menschenrechtsorganisationen bei ihrer oft gefährlichen Arbeit. So setzt sich Brot für die Welt im Tschad, in Ruanda, in Sri Lanka und in Guatemala dafür ein, dass Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen rechtlich verfolgt werden. Füllkrug-Weitzel: "Die Bestrafung von Taylor möge Signalwirkung haben."