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Nachhaltige Entwicklung in Russland

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Am Montag Nachmittag, 18. November, hat Brot für die Welt zusammen mit der Friedrich Ebert Stiftung (FES) im Rahmen eines side events die Studie “Nachhaltige Entwicklung in Russland” präsentiert. Die Studie wurde Anfang November in Berlin/St.Petersburg vom Russisch-Deutschen Büro für Umweltinformation und dem Deutsch-Russischen Austausch veröffentlicht (die russischsprachige Version ist zu finden unter: www.austausch.org/fileadmin/user_upload/veroeffentlichungen/Ustoichivoe_Razvitie_klein.pdf, die englischsprachige Version erscheint in Kürze auf www.rnei.de und www.austausch.org) – mit  freundlicher Unterstützung von Brot für die Welt, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Friedrich Ebert Stiftung. Die Studie untersucht verschiedene Perspektiven Nachhaltiger Entwicklung in Russland und wurde von mehr als 20 Autoren geschrieben.

In Warschau wurde die Studie während eines Side Events im Büro der FES präsentiert. Die zwei Autoren der Studie – Georgy Safonow von der Higher School of Economics in Moskau und Alexey Kokorin vom WWF Russland – haben die Studie präsentiert. Georgy Safonow hat über den Einfluss des Klimawandels auf die russische Wirtschaft berichtet, aber auch über die Veränderungen im russischen Waldsektor, inklusive der abnehmenden Rolle der russischen Wälder hinsichtlich der Bindung von Treibhausgasen. Laut Safonow haben im Zuge der Dürreperioden in 2010 und 2012 die Ernten in Russland um 34% und 24% abgenommen und die allgemeinen Ausfälle betrugen 10 Mrd. USD. Die fallenden Erträge hatten einen großen Einfluss auf die Getreidepreise. Aber die Situation wird eher schlimmer, warnt Safonow. Laut seiner Daten wird der russische Agrarsektor bis 2030 9% seiner Erträge und 17% bis 2050 aufgrund des Klimawandels verlieren. Der Experte macht sich auch wegen der wachsenden Zahl von Waldbränden in Russland und der davon betroffenen Flächen Sorgen. Safonow sagte sogar, dass ohne eine richtige Waldpolitik die russischen Wälder von netto-Aufnehmern zu netto-Emittenten werden. Die Hauptgründe für diese Veränderungen sind die Veralterung der Wälder, der Klimawandel hin zu einem trockeneren Klima, die Anzahl von Waldbränden, Waldkrankheiten sowie schädliche Abholzungsmethoden. Safonow meint, dass in einigen Jahren die klimabedingten Schäden für die russische Wirtschaft bis zu 0,2 – 0,7 Billionen USD pro Jahr betragen können.

Alexey Kokorin vom WWF Russland erklärte, dass die russische Verwaltung diesem Thema nicht genug Aufmerksamkeit widmet. Die russische Klimapolitik könne als “Window-dressing” bezeichnet werden. „Jedoch sollten wir die Mühen einer kleinen Gruppe von „Klimaoptimisten“ – Forschern, Experten aus NGOs und Thinktanks, Journalisten – nicht vergessen, die dieses Thema nach vorne bringen, inklusive der ganz konktreten Praxis kohlenstoffarmer Entwicklung in Russland – diese bringen einige Resultate“, sagt Kokorin.

Olga Senowa aus dem Russischen Sozial-Ökologischen Verband hat zudem das Thema Energieeffizienz eingebracht. Vor einigen Jahren wurden einige Studien vom IWF und von McKinsey veröffentlicht, die besagten, dass das Potenzial von Russland bzgl. Energieeffizienz bis zu 40% betrage. Russland verliere so viel Energie wie Frankreich verbrauche. Nach diesen Veröffentlichungen hat die russische Regierung das Energieeffizienzgesetz verabschiedet, mit dem Ziel von 40% Energieeffizienz bis zum Jahr 2020. Die Umsetzung des Gesetzes läuft aber nicht perfekt, es gibt viel Kritik daran. Jedoch, wie Senowa meint, wenn das Gesetz tatsächlich realisiert wird, kann die Energieeinsparung bis 2020 630 terravatt pro Stunde sein (im Vergleich zu 2010). Das ist fast genau so viel wie die Produktion des Leningrad Atomkraftwerks in der Nähe von St. Petersburg (28 terrawatt pro Stunde pro Jahr) oder des Kraftwerks Surgut – dem größten in Russland (39 terrawatt pro Stunde pro Jahr).

 

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