...arzt in kambodscha. war alles in allem sehr angenehm, ich hatte in keinster weise das gefühl in deutschland besser behandelt worden zu sein.
angekommen, von einer schwester im nachthemd empfangen, angefangen ein für deutsche verhältnisse spärliches formular auszufüllen. Nach ungefähr der hälfte sagt die schwester "it's enough" und nimmt mir das teil ab. habe ich nicht viel gegen einzuwenden...
also ab ins untersuchungszimmer, schnell körpertemperatur, blutdruck, puls...
dann lasse ich mich abhören, bespreche schnell mit dem doktor meinen fall, (diarrhea, man muss sich das mal auf der zunge zergehen lassen: dai-a-ria. wunderschönes wort für eine so unschöne sache) um anschließend auf den europäischen teil seiner vita zu sprechen zu kommen: in strassbourg studiert, heimreise über münchen und berlin. die frequenz, mit der er den fachterminus "german beer" verwendet ist schwindelerregend, schließlich kommt er noch auf seinen deutschen cousin-in-law zu sprechen, der "german beer" aus einliterbehältnissen trinkt. er erwähnt nebenbei, wie traurig die münchner bei seinem besuch wegen eines fußballspiels gewesen waren und dass die engländer damals in feierlaune "the whole munich beer" aufgekauft hätten.
Am ende stehe ich mit einer packung antibiotika, antimagenkrampftabletten und einer ganzen tüte voller ekliger elektrolyselösungen da. 13$ für die medikamente, 50$ für den doc (an der rezeption liegt neben dem "no credit"-schild eine liste mit behandlungskosten: auch in kambodscha gibt es ein zweiklassengesundheitssystem, ausländer zahlen bei jedem punkt exakt doppelt so viel wie kambodschaner...)
fazit: - keine wartezeit - deutsche verschreibungspraxis - hoher unterhaltungswert
ich heiße jetzt übrigens webling, mein arzt hat mir die internationale untauglichkeit meines namens (Weßling) bestätigt. sowieso finde ich, hört sich webling sehr schön nach generation internet und digital native an...
das nächste mal also bei weblings wunderbarem brotblog: "haircut: 2$"
be afraid.