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Gesundheit und medizinische Vorsorge sind entscheidend in der Risikobewertung

Von Gastautoren am

Egal ob Dürre oder Wirbelsturm, Erdbeben oder Überschwemmung: Wenn extreme Naturereignisse Dörfer oder Städte treffen, hängen die Überlebenschancen von Menschen maßgeblich von ihrem gesundheitlichen Zustand ab. Und davon, wie die medizinische Versorgung auch in Krisen- und Katastrophensituationen funktioniert.

Auch in diesem Jahr enthält der Bericht den WeltRisikoIndex, den das Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS) in Bonn gemeinsam mit dem Bündnis Entwicklung Hilft, dem Brot für die Welt angehört, erarbeitet hat. Der Index berechnet für 173 Länder weltweit das Risiko, Opfer einer Katastrophe als Folge eines Naturereignisses zu werden. Globale Hotspots des Katastrophenrisikos liegen demnach in Ozeanien, Südostasien, Zentralamerika und im südlichen Sahel. In diesen Gegenden trifft eine hohe Exposition gegenüber Naturgefahren auf sehr verwundbare Gesellschaften.

Afrika ist am verletzlichsten

Unter den 15 Ländern mit der größten Vulnerabilität sind neben Haiti und Afghanistan 13 afrikanische Staaten. Unter den 15 Ländern mit dem höchsten Risiko weltweit sind acht Inselstaaten: Durch ihre Nähe zum Meer sind sie Wirbelstürmen, Überschwemmungen und dem Meeresspiegelanstieg in besonderem Maße ausgesetzt.

Jeder Tropfen ist kostbar

Der diesjährige Schwerpunkt des WeltRisikoBerichts liegt auf den Themen Gesundheit und medizinische Vorsorge, die entscheidende Faktoren der Risikobewertung sind. Das fängt schon bei einer der Infrastruktur in den Bereichen Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) ab. Diese ist in vielen Regionen der Welt unzureichend. Während in Industrieländern im Schnitt 97 Prozent der Bevölkerung in ländlichen Gebieten Zugang zu einer Trinkwasserversorgung haben, die gesundheitsförderlichen Mindeststandards entspricht, erreicht diese Quote in Afrika südlich der Sahara nur 51 Prozent und in West- und Zentralasien je 78 Prozent.

Keine Toiletten sind ein Problem

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit praktizieren eine offene Fäkalienentsorgung, haben keinen Zugang zu Toiletten oder Latrinen. Drei Viertel dieser Menschen leben in fünf Ländern (615 Millionen in Indien, 69 Millionen in Indonesien, 41 Millionen in Pakistan, 38 Millionen in Äthiopien, 37 Millionen in Nigeria).

Wie hoch der Anteil der Bevölkerung ist, die eine offene Fäkalienentsorgung („Open Defecation“) praktiziert, beeinflusst nicht zuletzt die Kindersterblichkeit: In Indien etwa, wo 50 Prozent der Bevölkerung „Open Defecation“ praktizieren bzw. praktizieren müssen, sind Durchfall (13 Prozent) und Lungenentzündung (24 Prozent) für mehr als ein Drittel aller Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren verantwortlich.

Gesundheit ist vielerorts ein Luxusgut

Die Gesundheitssysteme in vielen Staaten rund um den Globus sind mangelhaft finanziert, wie der WeltRisikoBericht 2013 zeigt. So waren die Gesundheitsausgaben 2011 in den USA mit rund 8.600 US-Dollar pro Kopf mehr als 500 Mal so hoch wie in Äthiopien mit 16,61 US-Dollar.

Dramatisch ist ebenfalls der Anteil an den gesamten Gesundheitsausgaben pro Kopf, den die Bevölkerung in vielen Ländern „out of pocket“ zahlen müssen, also jenseits einer Absicherung durch Krankenversicherungen oder kostenfreie staatliche Leistungen. In Myanmar sind es 80,7 Prozent, in Guatemala 53,4 Prozent – in Kuba dagegen nur 5,3 Prozent. Der WHO zufolge hat es für die Betroffenen katastrophale Auswirkungen, sobald der dieser Anteil mehr als 20 Prozent beträgt. Denn: In Ländern, in denen die Gesundheitsausgaben pro Kopf gering sind und der „out of pocket“-Anteil hoch ist, ist die gesunde Lebenserwartung tendenziell niedriger.

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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