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Gegen den Klimawandel braucht man alle

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Auf dem afrikanischen Kontinent sind die Folgen des Klimawandels längst spürbar. Ruth Nyambura vom African Biodiversity Network und Partner von Brot für die Welt spricht in Warschau über westliche Bevormundung und ihre Hoffnungen zum Ausgang des Weltklimagipfels mit den Klimarettern.

Das Interview von Ruth mit den Klimarettern ist zu finden:    klimagipfel-warschau/hintergruende/15035-gegen-den-klimawandel-braucht-man-alle">http://www.klimaretter.info/dossiers/klimagipfel-warschau/hintergruende/15035-gegen-den-klimawandel-braucht-man-alle

 

klimaretter.info: Frau Nyambura, wie macht sich in Afrika der Klimawandel bemerkbar?

Ruth Nyambura: Durch eine fortschreitende Wüstenbildung wird es immer schwerer für die Menschen, zu Hause Nahrung zu produzieren oder Wasser zu bekommen. Deshalb gibt es Klimaflüchtlinge. Der Klimawandel verstärkt die ethnischen Konflikte, die es sowieso schon gibt. Außerdem ist der Klimawandel ein besonders großes Problem für Frauen. Das kann man gar nicht oft genug sagen. In Afrika geht es dabei ja vor allem um Bäuerinnen – nicht um Ärztinnen oder Rechtsanwältinnen. Sie müssen oft vor Ort bei ihren Kindern bleiben, während Männer sich auch von zu Hause wegbewegen. Hier brauchen wir Empowerment!

Etwa 60 Prozent der Agrarflächen liegen in Afrika, viele Menschen leben dort von der Landwirtschaft. Wo sind in Bezug auf den Klimawandel die Hauptprobleme?

Uns wird die konventionelle Landwirtschaft vorgeschrieben. Das heißt: Chemikalien, genmanipuliertes Saatgut – und es wird so viel fossile Energie gebraucht, um das alles zu produzieren. Das ist doch nicht gut fürs Klima! Man lässt das Wissen der Bauern einfach außer Acht. Agrarwirtschaft sollte von der Natur kommen, wir brauchen gar keine Chemikalien, die dann in den Boden gespült werden. Wir haben aber nicht die finanziellen Mittel, um das selbst in die Hand zu nehmen. Die konventionelle Landwirtschaft ist außerdem etwas für Großkonzerne. Man muss aber bedenken: Über 85 Prozent der afrikanischen Landwirtschaft werden von Kleinbauern bewältigt.

Wie viel Aufmerksamkeit bekommt der Klimawandel als politisches Thema?

Um ehrlich zu sein: Das spielt überhaupt erst seit einem oder zwei Jahren eine Rolle, seit dem Klimagipfel in Südafrika, in Durban. In Afrika spricht man eigentlich auch nicht vom "Klimawandel", sondern von "globaler Erwärmung". Der Klimawandel ist natürlich komplex. Viele Menschen denken aber, dass es einfach wärmer wird. Es gibt zu wenig Informationen darüber. Wir haben Journalisten, die gar nicht wissen, was Klimawandel ist, aber trotzdem darüber schreiben. Das ist nun die Aufgabe von Organisationen wie meiner: Journalisten ausbilden, damit gut über diese Fragen berichtet werden kann. Auch die Gesetzgebung ist, was den Klimawandel betrifft, oft völlig unvorbereitet oder auch gleichgültig.

Wenn das Thema in Afrika selbst eher untergeht, was bewirkt die westliche Politik?

Ein Beispiel: Auf dem Klimagipfel in Kopenhagen haben die EU und auch andere Druck auf die afrikanischen Staaten ausgeübt: Entweder ihr stimmt zu – oder wir geben kein Geld mehr. Aus Europa und den USA kommen viele Gelder für die afrikanischen Regierungen. Die denken dann: Endlich können wir mal bei der Entwicklung ein bisschen aufholen! Dabei vergessen sie zu schauen, um was für Projekte es sich eigentlich handelt und ob die wirklich förderlich sind. Außerdem verlässt man sich einfach zu viel auf Marktmechanismen. Das bringt aber keine Lösungen für unsere Probleme. So spielen wir einfach nur die Entwicklung des Westens nach.

Was erhoffen Sie sich vom Weltklimagipfel in Warschau?

Dass eingesehen wird, dass Marktmechanismen wie Emissionshandelssysteme keine Lösungen sind. Die Menschen müssen in ihrer Eigenständigkeit gestärkt werden. Die Macht wird den Menschen weggenommen und Konzernen und Regierungen gegeben. Gegen den Klimawandel können aber nicht nur einzelne Vertreter vorgehen, da braucht man alle!

Interview: Susanne Schwarz

 

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