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Business as usual

Von Gastautoren am

Vor zehn Jahren beging der Südkoreaner Lee Kyung Hae während der WTO-Konferenz in Cancún Selbstmord. Zuvor war er auf eines der riesigen Absperrgitter geklettert, mit denen die Polizei Demonstranten vom Konferenzzentrum am Karibikstrand fernhalten wolle. Er sei gestorben, um auf das Leiden und Sterben der Landwirte in Südkorea und anderen Teilen der Welt aufmerksam zu machen, sagte seine Mitstreiter aus der koreanischen Bauernbewegung. 2013 errichteten Aktivisten ein Mahnmal im WTO-Konferenzzentrum, um an Lee Kyung Hae zu erinnern.

In Bali waren die Proteste weniger heftig als 2003. Daran hat es nicht gelegen, dass anders als in Cancún ein neues Freihandelsabkommen der WTO beschlossen wurde. Durch einen fragwürdigen Kompromiss hat sich die Welthandelsorganisation, nachdem sie von Vielen bereits totgesagt wurde, am Leben erhalten.

Trotz des scheinheiligen Jubels über angebliche 21 Millionen neue Jobs und Billionen-Einsparungen in Welthandel ist auch nach Bali business as usual angesagt. Wohlklingende Versprechen für die Länder des Südens, rechtsverbindliche Handelsvorteile für die reicheren Staaten. Tragisch ist, dass die Ernährungssicherheit auf der Strecke geblieben ist.

Indiens Verhandlungserfolg bedeutet keinen Durchbruch für den Kampf gegen Hunger. Staatliche Unterstützung für Kleinbauern durch Subventionierung von Anti-Hunger-Programmen gilt weiterhin als illegal. Lee Kyung Hae, Via Campesina und viele andere haben noch nicht ihr Ziel erreicht, die Landwirtschaft aus den Händen der WTO und ihres Freihandelsdogmas zu befreien.

 

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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