So, nun hat die Reise schon begonnen, und der Blog möchte gefüllt werden. Das ist der Zwischenstand: Gestern nachmittag ging es von Berlin über Prag nach Seoul, wo ich anderthalb Tage verbringen werde, um den Jetlag (7 Stunden Zeitunterschied zur Mitteleuropäischen Sommerzeit) auszugleichen und mich ein bisschen in Korea einzugewöhnen. Dafür bin ich zunächst einmal in einem traditionellen Gästehaus mitten in der Stadt untergekommen.
Eindrücke aus den ersten drei Stunden:
In Seoul findet man sich, auch ohne Koreanisch lesen zu können, gut zurecht. Die Menschen sind äußerst zuvorkommend, wenn man mit seinem Koffer herumsteht und nicht sofort weiß, wo man hinmuss. Alle haben ein Handy in der Hand, ausschließlich die Modelle mit großem Display. Der größte Unterschied: Es gibt viele unbekannte Gerüche, vom Parfüm der Frauen in der U-Bahn bis zum Duft, der aus den Läden strömt oder in Gebäuden herrscht. Eine andere Welt? Nicht ganz. Seoul ist eine moderne Stadt in einem wohlhabenden Land. Da wir schließlich im Zeitalter der Globalisierung leben, ist dort vieles wie in einer deutschen Großstadt.
Wer fährt nun von Brot für die Welt mit nach Busan? Wir werden insgesamt vier Mitarbeitende sein, die an der Vollversammlung teilnehmen und zu diesem Blog beitragen. Julia Duchrow wird sich vor allem mit menschenrechtliche Fragen befassen, Wolfgang Heinrich ist unser Fachmann für Frieden und Versöhnung, und Sophia Wirsching ist als Expertin für Migration dabei. Ich selbst bin zwar kein Spezialist für Klimafragen, werde jedoch aufmerksam verfolgen, wie sich die Kirchen mit dem Klimawandel auseinandersetzen.
Darüber hinaus geht es für uns alle darum, Zukunftsfragen für die Ökumene zu identifizieren und an den aktuellen Debatten teilzunehmen, neue Kontakte zu knüpfen und vorhandene Netzwerke zu erweitern, Ideen, Konzepte und Argumente für die Arbeit von Brot für die Welt mitzunehmen und die Zusammenarbeit mit Kirchen und anderen Hilfswerken zu vertiefen. Eine wesentliche Rolle spielt dabei auch die ACT Alliance, der Zusammenschluss kirchlicher Hilfswerke in der Entwicklungszusammenarbeit und der Humanitären Hilfe.
Das alles heißt: Bei einer solchen Vollversammlung geht es vor allem darum, Menschen zu begegnen und sich mit ihnen auszutauschen. Darauf bin ich am allermeisten gespannt. Schließlich sollen es bis zu 5.000 Menschen sein, und diese kommen aus allen Regionen der Erde. Den ersten Teilnehmer konnte ich bereits im Flugzeug treffen, Joel Ruml, den Synodalsenior der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder. Auch er ist ein paar Tage früher angereist, um die südkoreanische Partnerkirche der Böhmischen Brüder zu besuchen, und ist gespannt auf die kommenden zwei Wochen.
So weit. Bleibt mir noch zu sagen: Tto man-na-yo! Bis zum nächsten Blog!