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Weltsozialforum endet mit Appell für gerechte Globalisierung

Mit einem Appell für eine gerechtere Globalisierung ist am Sonntag das Weltsozialforum in Porto Alegre zu Ende gegangen. In ihrer Abschlusserklärung forderten die Aktivisten vor allem einen grundlegenden Wandel im Umgang mit der Umwelt, der die Lebensbedürfnisse aller Menschen berücksichtigen müsse. Der "grüne Kapitalismus", für den die Staatengemeinschaft beim UN-Umweltgipfel "Rio+20" im Juni werben wolle, sei kein Ausweg aus der derzeitigen Wirtschafts- und Umweltkrise.

Von Online-Redaktion am

Banken, Konzerne und mit ihnen verbündete Regierungen strebten die totale Kontrolle über die natürlichen Ressourcen an, heißt es in der Erklärung. Agrartreibstoffe, Gentechnik und den Emissionshandel bezeichneten die Aktivisten als "falsche Lösungen". Bewegungen wie der arabische Frühling, "Occupy Wall Street", die "Empörten" in Spanien oder Griechenland und die chilenischen Studenten gäben der globalisierungskritischen Bewegung neuen Auftrieb.

"Die Vorbereitungen zur Rio+20-Konferenz stehen bislang unter einem ungünstigen Stern", sagte Michael Frein vom Evangelischen
Entwicklungsdienst (EED). Mit der sogenannten Green Economy sollten die natürlichen Ressourcen effizienter genutzt werden, an der
weltweiten Ungerechtigkeit ändere sich jedoch dadurch nichts. "Basisorganisationen aus aller Welt verstehen Green Economy als
Unterwerfung der Politik unter die Interessen der Wirtschaft", so Frein. Stattdessen müssten in Rio Menschenrechte, Gerechtigkeit und kleinbäuerliche Landwirtschaft in den Vordergrund gerückt werden.

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