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Mehr Transparenz im Rohstoffsektor

GKKE fordert länder- und projektbezogene Offenlegungspflicht in EU-Richtlinie

 

Von Online-Redaktion am

Der Rohstoffreichtum im Globalen Süden muss in sehr viel stärkerem Umfang als bisher auch der dortigen notleidenden Bevölkerung zugute kommen. Dies forderten die beiden Vorsitzenden der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) im Rahmen des Hearings „Rohstoffe für die Reichen – Lebensbedingungen der Armen“ am Donnerstag, 13. September 2012 in Berlin. Das Unrecht, das in vielen Ländern mit dem Abbau von Rohstoffen einhergehe, bleibe ein Skandal und sei für Christen nicht hinnehmbar, so die GKKEVertreter.

„Der Rohstoffsektor in den Abbauländern muss demokratisch kontrolliert werden, dazu ist mehr Transparenz notwendig“, betonte Prälat Dr. Bernhard Felmberg, evangelischer Vorsitzender der GKKE. Er unterstrich darüber hinaus die Bedeutung der entsprechenden Richtlinienentwürfe der Europäischen Union und formulierte die Erwartung, dass sich die Bundesregierung für eine länder- und projektbezogene Offenlegungspflicht betroffener Unternehmen in den Richtlinien einsetzt. Auf diese Weise könnten in rohstoffreichen Entwicklungsländern Korruption reduziert und mehr Mittel für Armutsbekämpfung, Gesundheitssorge und Bildung generiert werden.

Rohstoffpolitik habe eine Vielzahl von Interessen zu berücksichtigen; die Sicherung der Rohstoffbasis für die deutsche Wirtschaft dürfe jedoch nicht auf Kosten der Natur und der Lebensgrundlagen der Menschen in den Abbauländern gehen, erläuterte Prälat Dr. Karl Jüsten, katholischer Vorsitzender der GKKE. Er wies auf den jüngsten Kohärenzbericht der GKKE zur deutschen Rohstoffpolitik und den dort formulierten „Vorrang von Menschenrechten“ hin (GKKESchriftenreihe 55). Dieser dürfe sich im politischen Handeln nicht auf Willensbekundungen beschränken, „sondern muss sich auch in der konkreten Rohstoffpolitik widerspiegeln, wie zum Beispiel in Handelsabkommen und Rohstoffpartnerschaften.“

Das Hearing wurde von den kirchlichen Hilfswerken MISEREOR und „Brot für die Welt“ in der Katholischen Akademie in Berlin veranstaltet. Beteiligt waren Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Industrie, der Bundesregierung, der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe sowie von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen.

 

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