Die Rio+20-Konferenz ist zu Ende, bevor sie begonnen hat. Schon am Vortag des Beginns der eigentlichen Konferenz haben sich die Staaten in Rio de Janeiro auf eine Abschlusserklärung geeinigt. Motto: Wir wollen unbedingt das Papier fertig haben, gesucht ist der Minimalkonsens.
Da verwundert nicht, dass der nun vorliegende Entwurf vor allem aus heißer Luft besteht. Wer nach konkreten Fortschritten sucht, greift ins Leere. Statt „The future we want“, wie der Titel heißt, spiegelt das Papier eher „the present we have.“
Der nunmehr von allen Verhandlungsdelegationen abgesegnete Entwurf, enthält im Grunde nur zwei Elemente, aus denen die künftige Arbeit für eine nachhaltige Entwicklung neue Dynamik schöpfen könnte: Eine moderate Aufwertung von UNEP, des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, und einen Verhandlungsprozess, an dessen Ende globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, sogenannte Sustainable Development Goals, stehen sollen.
Das rechtfertigt den Aufwand, der hier in Rio getrieben wird, in keiner Weise. Jedoch hat die brasilianische Regierung jetzt das Fest, das sie sich gewünscht hat. Das anstehende Treffen der Staats- und Regierungschefs sowie Minister wird nun vermutlich eher zu einer rituellen Veranstaltung. Die heiße Luft wird feierlich verabschiedet werden. Und Reden werden gehalten werden, die sagen, dass man ein tolles Ergebnis habe, auch wenn man sich an der einen oder anderen Stelle sicherlich mehr gewünscht habe. Die Welt wird dadurch nicht besser.