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Deutschland hat keinen guten Ruf in Porto Alegre

Deutschland steht in Brasilien durchaus nicht so gut da, wie es die deutsche Regierung gerne hätte. Zumindest nicht bei der Nichtregierungsorganisationen in Porto Alegre. Punkte des Anstoßes: Hermesbürgschaften für brasilianische AKWs und die industrielle Landwirtschaft im Land.

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Deutschland steht in Brasilien durchaus nicht so gut da, wie es die deutsche Regierung gerne hätte. Zumindest nicht bei der Nichtregierungsorganisationen in Porto Alegre. Punkte des Anstoßes: Deutschland hat zwar im eigenen Land die Energiewende hin zu regenerativen Energien eingeleitet, hält aber an den Hermesbürgschaften für den brasilianischen Atomkomplex Angra 3 fest. Chico Whitaker, Vertreter von Justitia et Pax in Brasilien und einer der Gründerväter des Forums, legt den Finger öffentlich auf die Wunde. 1,2 Milliarden Euro habe Deutschland im vergangenen Herbst dafür bereit gestellt, so Whitaker. Solche Widersprüchlichkeiten nähren den Verdacht, der Bundesrepublik komme es allein darauf an, nur im eigenen Ländle Natur und Umwelt zu erhalten, Natur bedrohende Risiken aber auszulagern.

Ähnlich verhält es sich mit der Landwirtschaftspolitik unseres Landes. Partner wie Farida Akther (UBINIG, Bangladesh) beobachten genau, wie der Flächenverbrauch, den Deutschland benötigt, um sich mit viel Fleich zu ernähren, einfach ausgelagert wird. So wird beispielsweise Soja aus Brasilien in Deutschland gern zur Viehmast eingesetzt, allerdings mit verheerenden Folgen für die Landwirte in Südamerika. Paulo Schönardie, EED-Stipendiat aus Brasilien, kann genau nachbuchstabieren, wie die Einführung des großflächigen Sojaanbaus in seiner Heimat für ein Bauernsterben gesorgt hat. Schönardie promoviert zur Zeit an der Universität Hamburg zur Lage der bäuerlichen Landwirtschaft im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul. Seine Forschungen belegen, dass der Sojaanbau zunächst zu einer Auslaugung der Böden führt. Zudem gibt es immer längere Trockenzeiten, weil der Baumbestand des küstennahen Urwalds für die Sojafelder abgeholzt wurde. Viele Kleinbauern müssen am Ende dieser Entwicklung aufgeben und sich eine neue Lebensgrundlage suchen, als Opfer der boomenden Sojaexportindustrie.

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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