Krisentreffen von NRO-Vertretern. „Wie weiter“, ist die Frage, die alle bewegt. In den Delegationen der EU steigt der Frust. Die Verhandlungssituation scheint ziemlich verfahren, das Projekt COP17 in einer Sackgasse. Bei einigen diplomatischen Unterhändlern aus Europa liegen mittlerweile die Nerven bloß, so heißt es auf den Gängen. Weiterverhandeln oder Durban scheitern lassen? Vielleicht böte ein Eklat die Chance, dass sich die internationale Gemeinschaft klimapolitisch neu aufstellen könnte. Leider weiß das niemand im Vornherein.
Sicher ist: Eine weitere wachsweiche Erklärung mit unverbindlichen Absichtserklärungen will im NGO-Lager niemand mehr. Davon gab es in der Vergangenheit schon genügend. Gebracht haben sie nichts. Dann schon lieber den großen Knall. Genug der vielen Roadmaps, die letztlich nirgendwo hin führten, genug der schönen Sonntagsreden. Geradezu grotesk mutet der Vorschlag der USA an, alle Aktionen bis 2020 auf Eis zu legen.
Unter einer Fortschreibung des Kyoto-Protokolls und einem klaren und verbindlichen Verhandlungsmandat für den Einstieg in ernsthafte klimapolitische Verhandlungen wollen es manche deutsche NROs in Durban nicht machen. Zeigen sich die anderen Konferenzteilnehmer weiterhin hartleibig, sollten die EU-Staaten den Bettel hinwerfen. Denn ganz gleich wie Durban ausgeht: Den Klimaschutz wird auch ein Scheitern der Konferenz nicht aufhalten. Dafür hat sich bereits in zu vielen Ländern auf der nationalen Ebene zu viel kritische Masse angesammelt, wie etwa am Erfolg der Erneuerbaren in Deutschland zu sehen ist..