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REDD – was ist das überhaupt?

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Bei der Reduzierung von Emissionen durch die Vermeidung von Entwaldung und Walddegradierung erhalten Waldländer in den Tropen Ausgleichszahlungen für unterlassene Abholzung. Doch was heißt das für ein Dorf in Tansania? Bei einer Waldfläche von 200 Hektar und einer Abholzungsrate von 10 Prozent würde das Dorf, wenn es ihm gelingen würde, die Abholzung ganz einzustellen, in 20 Jahren bei einem Preis von 10 US-Dollar je Tonne gebundener Kohlenstoff würde das Dorf jährlich 50.000 US-Dollar erhalten.

Doch wird der Karbonpreis wirklich so hoch sein, oder werden die REDD Zertifikate billig auf einem Kohlenstoffmarkt verramscht? Würden die 200 Hektar entwaldet und darauf Baumwolle angebaut, dann erhielte das Dorf mehr, zu derzeitigen Preisen nämlich 150.000 US-Dollar.

Bevor das Dorf Zahlungen erhält, muss erst nachgewiesen werden, dass tatsächlich Entwaldung vermieden wurde. Doch bis dahin müssen genügend staatliche Gelder mobilisiert werden, um Landschaftsplanung zu betreiben, denn das Dorf benötigt dafür 10.000 US-$. Das Gleiche spielt sich auch auf der Internationalen Ebene ab: Können sich die Entwicklungsländer auf die Zusagen der Industrieländer verlassen und sind sie ausreichend? Kommen die an Tansania geleisteten Ausgleichszahlungen auch im Dorf an und werden sie dort gerecht verteilt?

Was unterscheidet REDD von anderen Waldschutzmaßnahmen?

Würde man nur einen Teil der 200 Hektar unter Naturschutz stellen, dann würde der Bedarf an Brenn- und Bauholz dazu führen, dass in 20 Jahren der nicht geschützte Wald verschwunden wäre und das Dorf keine Ausgleichszahlung aus privaten oder öffentlichen REDD Quellen erhält. Notwendig ist also die Adressierung der Treiber der Entwaldung.

Hier in Durban möchten einige Delegationen ein Arbeitsprogramm für das nächste Jahr verabschiedet sehen, wie man die Treiber der Entwaldung, Holz- und Agroindustrie, Ölindustrie und Bergbauunternehmen wirksam in den Waldschutz einbindet. Doch dem stehen mächtige Interessen entgegen. In dieser Woche werden konkrete Bestimmungen zum Schutz der biologischen Vielfalt, der Rechte indigener Völker und Waldbewohner verhandelt. Aber auch die Finanzquellen sind Thema.

 

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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