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Hoffnung Europa

Von Gastautoren am

Wie schon in Cancún und davor in Kopenhagen geht es auch in Durban bei den Verhandlungen vor allem um „burden sharing“: Wie werden die Kosten des Klimawandels gerecht unter den Staaten aufgeteilt. Allenfalls eine untergeordnete Rolle spielt in den Debatten bislang das Thema „Risiko“. Dabei tragen die schwächsten Länder die größten Risiken. Würde diese zusätzliche Dimension von Gerechtigkeit in die Verhandlungen miteinbezogen, könnte sie vielleicht den fortgesetzten Stillstand der Klimadiplomatie aufbrechen. Die besonders verletzlichen Länder hoffen hier auf Europa.

Die größten Verursacher von CO2-Emissionen und die hartleibigsten Blockierer in den Verhandlungen gehen nach wie vor davon aus, entweder mit den steigenden Temperaturen schon irgendwie zurechtzukommen (USA), oder wie Kanada Vorteile aus ihrer bisherigen Energiepolitik zu ziehen, die höher anzusetzen sind, als die möglicherweise daraus resultierenden Schäden. Eine andere Perspektive könnte die Wahrnehmung und Gewichtung dessen, was als klimagerecht erachten wird, verändert. Für die den größten Klimarisiken ausgesetzten Länder ist nicht das „burden sharing“ vorrangig von Bedeutung. Entscheidender ist der Umgang mit den Folgen des Klimawandels: Wie lässt sich der Treibhauseffekt eindämmen? Wie lassen sich die Folgen für die besonders betroffenen Länder und Menschen mindern? Wer kommt für klimabedingte Schäden auf wie versalzte Böden, ansteigende Meeresspiegel, extreme Wetterereignisse?

Leider sind es in der Praxis oft wenig entwickelte Länder, die von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Ihre Delegationen führen die unterschiedliche Verletzlichkeit („Vulnerabilität“) der einzelnen Länder oft ganz oben auf der Agenda. Doch sie sind politisch zu schwach, um die Verhandlungen hier entscheidend beeinflussen zu können. Sie sind auf starke Bündnispartner angewiesen, um ihre Interessen durchzusetzen. Große Hoffnungen ruhen dabei auf Deutschland und der EU. Schon heute leiden viele Länder in Afrika, Asien und Mittelamerika unter den Folgen des Klimawandels. Besonders betroffen: die kleinen Inselstaaten des Pazifiks. Die Alliance of Small Island States (AOSIS) gehört deshalb auch in Durban zu den engagiertesten Kämpfern gegen den Klimawandel.

 

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