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Erste Eindrücke aus dem entfernten Indien

Von Ehemalige Freiwillige am

So, ich bin nun schon seit einer Woche in Indien und so langsam wird es Zeit, dass ich auch mal etwas schreibe. Wo soll ich anfangen zu schreiben? Soll ich mit dem Abschied aus Deutschland beginnen? Abschied ist keine tolle Sache, hab ich gemerkt. Natürlich weiß ich, dass ich mich ja nicht für immer aus Deutschland verabschiedet habe und dass der Tag kommen wird, an dem ich wieder zurückkomme, aber dennoch war der Abschied für mich persönlich ziemlich hart. Und ein Jahr hört sich im Moment noch ziemlich lang an. Aber dennoch habe ich gemerkt, dass es trotz aller Trauer und allem Schmerz auch eine schöne Erfahrung sein kann. Denn man selbst merkt, wie wichtig einem doch die Familie und die Freunde sind. Im Alltag nimmt man das oft zu selbstverständlich hin. Und auch die Freunde und Familienmitglieder äußern sich und sagen, dass sie mich sehr mögen. Das ist eine wunderschöne Erfahrung und die wünsche ich Jedem. Aber nichts desto trotz war es eine harte und lange Entscheidung für mich mein gewohntes Umfeld für ein Jahr zu verlassen und eine Zeit meines Lebens unter ganz ungewohnten Bedingungen zu leben. Ob es die richtige Entscheidung war, das wird sich zeigen, aber eines ist sicher es ist mein Weg und ich muss ihn von nun an alleine gehen.

Ich bin am ersten September losgeflogen und kam so gegen 23 Uhr indischer Zeit auf dem Flughafen in Chennai an. Da der Weiterflug nach Madurai erst am nächsten Morgen ging, waren Sophie (meine Mitfreiwillige) und ich gezwungen die Nacht auf dem Flughafen zu verbringen. Während die Eine immer etwas dösen konnte hat die Andere auf das Gepäck aufgepasst, doch auch diese Zeit ging vorbei und auch auf dem Flughafen hab ich die ersten indischen Eindrücke gewonnen. Zum Beispiel sind die Toiletten durch IWC und EWC gekennzeichnet und wenn man auf eine europäische Toilette gehen möchte, dann muss man auf die EWC Toilette gehen. Und das IWC, naja, das ist halt einfach nur ein Loch im Boden.

Als ich dann endlich in unserer Unterkunft ankam, war ich völlig übermüdet und hab erst mal einen sechsstündigen Mittagsschlaf gehalten und dann ging es los mit den Eindrücken über meine neue Heimat.

Die erste Woche diente so ein bisschen zur Orientierung. Ich habe mein Umfeld und die Menschen näher kennen gelernt. Ich wohne auf einem Campus einer Universität, dem Tamilnadu Theological Seminary. An der Uni wird Theologie gelehrt. Wir haben unser eigenes kleines Haus. Dadurch, dass hier ausschließlich Studenten leben, trifft man immer neue Menschen und diese sind im Normallfall sehr, sehr nett. Niemand würde einem zum Ausdruck bringen, man sei nicht erwünscht oder man nerve sie mit seinen Angelegenheiten. Ganz im Gegenteil, sie freuen sich, wenn man sie besucht und laden einem zum Essen ein und es ist auch überhaupt kein Problem, wenn man nicht alleine kommt, sondern noch Freunde mitbringt. In Deutschland würde man vielleicht das Gefühl vermittelt bekommen, dies sei nicht erwünscht, aber hier freut man sich über jeden weiteren Gast und jeder bekommt was zu Essen. Das sind sehr schöne Erfahrungen.

Am Sonntag konnte ich dann gleich zwei indische Gottesdienste erleben und auch das war eine ganz andere Erfahrung, als in Deutschland. Morgens waren wir bei einem englischsprachigen Gottesdienst, der im Freien stattfand. Er glich mehr einer Andacht und die Teilnehmer waren nur ein kleiner Teil der Studenten. Aber abends gab es dann einen Gottesdienst für alle Campusbewohner und auch wenn ich nichts verstand, der Gottesdienst wurde in Tamil gehalten, war es trotzdem interessant den Kulturunterschied zu beobachten. Das Schönste war, dass zum Abschluss alle gemeinsam zu Abend gegessen haben. Das gab dem Gottesdienst und dem Tag einen wunderschönen Abschluss.

Wir hatten auch viele organisatorische Dinge zu erledigen. Wir mussten uns sämtlichen Menschen vorstellen und uns sogar bei der indischen Polizei registrieren lassen. Indische Bürokratie ist zwar anders als in Deutschland, aber meiner Meinung nach noch komplizierter und verstrickter.

Ansonsten erschlagen mich die Eindrücke. Gerade an das Leben in der Stadt muss ich mich erst noch gewöhnen, das ist einfach zu viel Trubel für mich Dorfkind . Da ist es schon gut, dass der Campus etwas abgelegen und ruhig liegt.

Heute (8.9.2011) war dann mein erster Tag in dem Kindergarten, in dem ich nun arbeiten werde. Es ist schön dort. Auch wenn die Kinder kein Englisch, sondern nur Tamil sprechen, konnte ich mich irgendwie noch mit Händen und Füßen verständigen. Aber ich bin sehr optimistisch, dass ich zumindest die wichtigsten Begriffe zur Verständigung sehr bald lernen werde. Und Kinder versteht man eigentlich auch ohne Worte. Es war schön zu sehen, dass sie mich nach einem kurzen skeptischen Blick sofort akzeptierten und ich hoffe, wir werden eine schöne Zeit zusammen haben.

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Lachender Junge

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