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Woche Zwei

Von Ehemalige Freiwillige am

Liebe Freiwilligen-Freunde,

da ein umfassender Bericht unmöglich ist, versuche ich euch mit einigen kurzen Episoden einen Eindruck meines Argentiniens zu machen.

Am Dienstag waren wir im Büro des MEDH (movimiento ecomenico por los derechos humanos), meinem "Arbeitsgeber". Arturo, Chef und Ansprechpartner von Miro und mir hat uns eine Menge über die Diktatur von 1976 bis 1983 erzählt. Der Mann weiß wirklich

alles über die Politik und Geschichte von Argentinien, ich glaube wir werden in dem Jahr einige Tage in den Archiven verbringen...

Auf dem Weg zu unserem Stamm-Supermercado (Disko) lag auf der Straße ein Lager mit Matratze etc. Eine sympathische junge, aber sehr arme Familie hat dort unter krassesten Umständen gelebt und immer wenn wir mit Getränken, Einkäufen oder Essen vorbeigelaufen sind, hat er höflich gefragt, ob er etwas haben kann. Und plötzlich war die Matratze ausgebrannt. Praktisch unbewohnbar. Ob sie mit Zigarette eingeschlafen sind, oder ob Anwohner oder Polizei das Lager in Brand gesetzt haben, weiß man nicht.

Ein Straße weiter war vorgestern gegen halb 12 abends eine Schießerei. Von unserem ISEDET aus haben wir viele Schüsse gehört, eine Menge Sirenen. Wahrscheinlich ein Überfall. Wahrscheinlich mehrere Tote. Zum Glück waren wir gerade zuhause.

Gestern Abend war eine Einführung in die Bildung Argentiniens, beziehungsweise wie wir "Nachhilfe" geben sollen. Mir ist wieder mal aufgefallen, was Taschenrechner alles kaputtmachen, ich hatte nämlich Probleme bei Grundschulaufgaben zu folgen :)

Fußball verbindet. An einem unserer ersten Abende haben ab 21 Uhr auf einem "klischeehaft-geilen" Streetsoccer Platz direkt neben unserem Gelände ein paar Argentinier gekickt. Ein großer Zaun, kaputter Asphalt, ein schweres Lederei als Ball und Flutlicht. Da haben wir uns gleich mal eingeladen.  Und Deutschland hat wieder 4:0 gewonnen :) Mit argentinischer Unterstützung.

Mittlerweile haben wir auch die ersten guten Erfahrungen mit Gesprächen beim Einkaufen oder Bummeln. Wir verstehen die BurgerKing Verkäuferinnen immer besser. Und können manchmal sogar selbst etwas sagen :)

Galerie

Ein Cartonero. Diese Karton- und Papiersammler sieht man eigentlich den ganzen Tag. Oft sind es ganze Familien.

Ein Schiff (aus Vorkriegszeiten) im Hafen von Buenos Aires

Eine der vielen Demos. Hier für bessere Arbeitsbedingungen und Löhne. Im Hintergrund ein enorm bonziges Haus, von denen es erschreckend viele gibt.

In Argentinien haben sogar öffentliche Plätze einen Facebook-Account. Hier sind von nur 40 Mio Einwohnern zehn Mio bei Facebook. :(

So, liebe Hannah, da habt ihr eure News, die ihr euch so sehnlich gewünscht habt.

Ja, Claire. Hab ziemlich lachen müssen, als ich das im Flugzeug aufgemacht hab. Allerdings konnte ich nicht mehr alles lesen :(

Trotzdem vielen Dank!

Ich freue mich weiterhin auf jede altmodische Mail, die nicht über Facebook läuft!

friz.k@gmx.de

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.

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