Blog

Elendstouristen

Von Ehemalige Freiwillige am

Erste Eindrücke aus der Villa („wischa“ – Slum)

Von unserer Wohnung aus, deren Umgebung einer amerikanischen Vorstadt ähnelt, brauchen wir nur fünf Minuten bis zum Rand der Villa Itáti. Sie ist die mit über 50.000 Einwohnern die größte oder zweitgrößte Villa Argentiniens. Wir können noch immer nicht fassen, wie auf so einer kleinen Fläche so viele Menschen wohnen können.

Urplötzlich weichen kläffende Hunde hinter hohen Zäunen einer Menge stiller, aber humpelnder und häufig blinder Hunde hinter Wellblech- und Pappverschlägen und auf den Lehmstraßen.

Vielen Menschen in Fußballtrikots und mit Handy sieht man nicht an, dass sie in einem sogenannten Elendsviertel leben. Kinder tragen kitschtig-glitzernde Spiderman-Rucksäcke und kauen ausgelassen Kaugummi. Wenn sie etwas älter sind, tragen viele Jungs auffällige Piercings, auffällig viele Mädchen tragen Babys in im Arm. Jedes Mal hoffe ich, dass sie nur Geschwister sind.

Umso tiefer wir in die Villa kommen, desto ärmlicher werden die Behausungen. Am tiefsten Punkt, angeblich elf Meter unterhalb des Villa-Randes, befindet sich die „Kläranlage“ des Viertels, hier staut sich das Regen- und Abwasser, hier ist der Gestank am größten.

„Los Alemanes!“, schreien die Kinder aus unserem Projekt, als sie uns kommen sehen. Trotz unseres brüchigen Castellanos und des schnellen Slangs der uns gegenüber sehr offenen Kinder tauschen wir eifrig unsere Namen aus. Bei den Worten „Miro“ und „Kornelius“ müssen sie immer wieder lachen.

Dann stapfen wir weiter über Plastikmüllberge, waten durch sumpfähnliche Abwässer mit Schilfbewuchs und klettern über brüchige Holzpaletten und Steinplatten, um nicht dreckig zu werden.

An einer Hauswand sitzen zwei Jugendliche, wahrscheinlich im Konfirmandenalter und rauchen Paco. Michael, ein ehemaliger Freiwilliger, der uns am Anfang etwas betreut, erzählt, dass viele Kinder von ihren Müttern Paco bekommen, damit ihr Hunger gestillt wird.

Wieder zurück sind wir überraschend müde, obwohl wir nur recht kurz unterwegs waren. Ich fuehlte mich noch immer so fern von dieser Realitaet der Armut. Wie ein Fremdkoerper, obwohl man immer herzlich begruesst wird.

Paco

Eine sehr verbreitete, weil sehr billige Droge. Sie wird aus den Resten von Kokain, Glassplittern und anderem Müll hergestellt und ist deshalb noch gefährlicher als Kokain selbst. Paco wird durch eine Pfeife geraucht und jeder Rausch dauert nur wenige Minuten oder sogar Sekunden. Paco zerstört das Hirn sehr schnell, weshalb man nach wenigen Monaten nicht mehr kommunikationsfähig ist. Das macht es auch so schwierig, Abhängige aus ihrer Sucht zu retten. Die meisten sterben nach weniger als einem halben Jahr.

Jetzt spenden Unterstützen Sie uns

Lachender Junge

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.

Bitte eine gültige Eingabe machen

Als Fördermitglied spenden Sie regelmäßig (z.B monatlich)