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8 Wochen in der Fremde und das wöchentliche Bloggen wird zum Ding der Unmöglichkeit

Von Ehemalige Freiwillige am

Die Zeit vergeht wie im Fluge, dass Blogge ich nicht zum ersten Mal und werde mit Sicherheit auch noch öfter davon Schreiben, denn faszinieren wird es mich wohl noch eine ganze Weile.

Die Kinder haben mich nun endgültig in ihrer mentalen Familie aufgenommen, was Vor- aber auch Nachteile mit sich bringt.

Da mein Spanisch immer noch nicht perfekt ist, ich aber nun ein Teil des ganz normalen Alltags und keine Sehenswürdigkeit mit lustigem Akzent und blonden Haaren mehr bin, werden die Ninos sehr viel schneller ungeduldig, wenn ich versuche ihnen die Grundzüge der Mathematik oder das auch für mich neue grammatikalische Ein-Mal-Eins der spanischen Sprache zu erläutern. Sie wenden sich dann gerne einmal vorschnell den anderen Educatores zu oder schütteln weise ihre kleinen Häupter ob meiner Unwissenheit der von ihnen mit der Muttermilch eingesogenen Sprache. Ein kleines Beispiel aus näherer Vergangenheit, genauer gesagt der heutigen:

Ich versuche Fabiana zu motivieren ihre Mathe-Hausaufgaben zu erledigen, ob meiner selbst so glorreichen Vergangenheit auf dem Gebiet der ungemachten Hausaufgaben, ironischer Weise, und kriege sie schließlich dazu die vom Lehrer angefertigten Aufgaben zu bearbeiten. Sie ist 10 Jahre alt, dementsprechend simpel sind die Anforderungen der vorliegenden Multiplikationen. Für mich zu Anfang zu simpel, da ich für 584x45 das letzte Mal in der neunten Klasse ohne Zuhilfenahme eines Taschenrechners  die Lösung errechnet habe.

Versucht ihr das zur Übung ruhig mal, denn das System ist zwar einfach, aber ausgeklügelt und muss erst einmal wieder verinnerlicht werden.

Ein zweites Problem stellt das hier zu Lande verwendete systema mathematica dar, da dieses sich von dem in Deutschland gebräuchlichen in kleinen aber feinen Details unterscheidet(Ich gehe nicht in die Einzelheiten, die Theorie der Mathematik überlasse ich anderen).

Ich habe also wider Erwarten Schwierigkeiten und werde sogleich als „Boracho“ verpönt(Ein hierzulande gängiges Schimpfwort, am besten übersetzt mit Trunkenbold) und weitergereicht. Da ich nicht so schnell aufgeben will, hake ich weiter nach und lasse mir, was Fabiana natürlich unglaublich gefällt, von ihr die argentinische Variante des Multiplizierens erklären. Als der Groschen dann erst einmal gefallen ist, sind die restlichen Aufgaben ein leichtes und meine Ehre gerettet.

Im Englischen verzweifle ich zunehmend, und werde immer ungeduldiger und damit wenig hilfreich. Ich merke, wie ich die von mir verhasste Mentalität der hiesige Lehrer übernehme und nur mit denjenigen arbeite, die auch Fortschritte machen. Auch bei den anderen versuche ich Zahlen, Farben und manchmal ganze Sätze in den Alltag mit einzubauen, doch das wird entweder ignoriert oder endet als von mir dankend angenommenes Spiel.

Doch noch ist nicht aller Tage Abend, viele brauchen nicht mehr die 100 Prozent Stütze bei ihren Englisch-Hausaufgaben, manchmal hilft sogar nur ein vager Hinweis um das Ziel zu erreichen.

Auch abends werden wir nun integriert, verstehen uns mit einigen Jugendlichen sogar so gut, dass wir privat mit ihnen Fußball spielen gehen und die Gespräche langsam vertrauliche Form annehmen.

Wir haben natürlich auch die letzten beiden Wochenenden wieder viel erlebt, das alles zu Bloggen würde allerdings den Rahmen sprengen, weshalb ich mich auf wichtiges beschränke:

vorletzten Samstag eine der geilsten und argentinischsten Liveshows meines Lebens erlebt; Sonntag deswegen Freizeitpark mit Tincho, einem neugewonnenen Freund aus der Villa, verpasst, wurde aber gut von Kornelius vertreten, welcher Liveshow zwar auch verfolgt, aber am nächsten Tag fitter als besagte Hauptperson; letzten Freitag alle Bars Quilmes ausgetestet, Resultat, Stammkneipe bleibt Stammkneipe; Samstag tagsüber in La Plata, der nächstgrößeren Stadt, auch Klein-Buenos Aires genannt, genauso dreckig , aber auch fast so schön; abends mit Vito feiern, Mädchen kennen gelernt, treffe sie Sonntag bei Tageslicht; Sonntag nach Capital rein gefahren, die Sonne und 25 Grad genossen und im Park bräunen lassen; Montag Feiertag, zur Abwechslung mal das Innere der von uns bewohnten Behausung gehütet und abends Fußball mit Argentiniern gespielt, auf Hallenboden und zu kleinem Feld auf Grund mangelnder technischer Fertigkeiten sang-und klanglos untergegangen.

Hasta Luego amigos y familia, besos y abrazos por todos los gente yo conoco y todavia hasta la victoria siempre!!!

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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