Brot für die Welt, Caroline-Michaelis-Straße 1, 10115 Berlin
Brot für die Welt und die Heinrich-Böll-Stiftung laden ein:
Angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen zielt die EU darauf, die eigene Abhängigkeit in strategischen Bereichen zu reduzieren. Dazu zählen metallische und mineralische Rohstoffe, bei denen oft große Abhängigkeiten von einzelnen Ländern, insbesondere von China, bestehen. Nicht nur auf europäischer Ebene werden gerade verschiedene neue Strategien und Vorschläge, die der Rohstoffversorgung dienen sollen, ausgearbeitet, auch die neue Bundesregierung hat Rohstoffsicherheit und Batterieproduktion im Koalitionsvertrag hervorgehoben.
Ohne metallische Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Seltene Erden ist die Energiewende nicht möglich. Doch auch die Digitalisierung, die Raumfahrt und insbesondere der Verkehrs- und Bausektor verschlingen hohe Mengen dieser Rohstoffe. Im Zuge der globalen Wiederaufrüstung nehmen aktuell auch in Europa die Debatten um die dafür benötigten Rohstoffe rasant an Fahrt auf. Der prognostizierte Anstieg des Verbrauchs vieler metallischer Rohstoffe erhöht den Druck in den Abbauregionen. Gleichzeitig sind im Kontext aktueller Debatten um Wettbewerbsfähigkeit und Bürokratieabbau zunehmende Deregulierungsbestrebungen im Bereich menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltspflichten unter anderem auf europäischer Ebene zu erkennen. Eine Entwicklung, die große Risiken mit sich bringt, denn der Abbau und die Weiterverarbeitung von Rohstoffen gehen oft mit massiven Umweltschäden sowie Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen einher, während die lokale Bevölkerung meist kaum profitiert.
- Welche Auswirkungen des globalen Wettstreits um Lithium lassen sich in den verschiedenen Ländern beobachten? Wie unterscheiden sich die Kontexte und auch die Forderungen der von den ökologischen und sozialen Auswirkungen des Lithiumabbaus Betroffenen?
- Wie lässt sich im aktuellen geopolitischen Kontext der “Wettlauf nach unten” im Bereich menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltspflichten stoppen?
- Was braucht es für Rohstoffpartnerschaften auf Augenhöhe, wie sie auch die neue Bundesregierung im Koalitionsvertrag hervorhebt? Und was für eine global gerechte Rohstoffwende?
Diese und weitere Fragen möchte wir mit
Pia Marchegiani, Fundación Ambiente y Recursos Naturales (FARN), Argentinien
Žaklina Živković, Organizacija za političku ekologiju (Polekol), Serbien
Farai Maguwu, Center for Natural Resource Governance (CNRG), Simbabwe
Tihomir Dakic (tbc), Center for Environment, Bosnien und Herzegovina
Johanna Sydow, Heinrich-Böll-Stiftung
sowie mit Vertreter*innen von Partnerorganisationen von Brot für die Welt und der Heinrich-Böll-Stiftung, die in weiteren Ländern zu den ökologischen und sozialen Auswirkungen des Abbaus von Lithium und weiteren metallischen Rohstoffen arbeiten, und mit Ihnen diskutieren.
Moderation: Leonie Düngefeld, freie Journalistin
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung statt.
Um Anmeldung über Guestoo wird gebeten.
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