Mit einem denkbar knappen Vorsprung konnte sich bei der Stichwahl am 30.Oktober Lula da Silva als
Präsidentschaftskandidat einer politisch heterogenen Allianz von weit links bis ins konservativ-bürgerliche Lager hinein gegen den amtierenden rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro durchsetzen. Absehbar wird die neue Regierung am 1.Januar 2023 ihr Amt antreten – und sich mit einer ultrakonservativen Mehrheit von Bolsonaro Anhänger*innen in Parlament und Bundesstaaten konfrontiert sehen. Angesichts des Zerstörungswerkes der Regierung Bolsonaro warten auf Lula und die neue brasilianische Regierung vielfältige und große Herausforderungen: Die tiefe politische Spaltung des Landes muss überwunden, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit wieder gestärkt sowie Armut und Hunger reduziert werden.
Wie stehen vor diesem Hintergrund die Chancen für einen Richtungswechsel in der brasilianischen Ernährungs-, Agrar- und Umweltpolitik? Kann es anknüpfend an die ersten beiden Amtszeiten Lulas wieder gelingen, erfolgreiche Sozialprogramme zur Bekämpfung von Armut und Hunger aufzubauen respektive die unter Bolsonaro ausgesetzten Aktivitäten des Nationalen Rats für Ernährungssicherheit (Consea) zur Koordinierung der Ernährungspolitik wieder aufzunehmen? Gelingt es, mit staatlicher Förderung agrarökologische kleinbäuerliche Alternativen zum agroindustriellen Produktionsmodell zu stärken? Wie können der Amazonas-Regenwald erhalten und die Territorien und Rechte der Bewohner:innen des Regenwaldes geschützt werden? Wie war das Auftreten der brasilianischen
Regierung bei der jüngst absolvierten UN-Klimakonferenz und welche Positionen wird sie bei der anstehenden UN-Konferenz der Konvention zu biologischen Vielfalt vertreten, was ist von der neuen Regierung zu erwarten? Und schließlich: Welche Mitverantwortung und Handlungsmöglichkeiten gibt es hierzulande um einen Politikwechsel in Brasilien zu unterstützen?
Gespräch mit unseren brasilianischen Gästen:
Naiara Andreoli Bittencourt (Terra de Direitos), Carlos Humberto Campos (Caritas Brasilien)
Moderation: António Andrioli (Ex-Direktor und Vizepräsident der Universidade Federal da Fronteira Sul - UFFS)
Veranstaltungsort:
Brot für die Welt (Raum0.K.01 Amalie Sieveking),
Caroline-Michaelis-Str.1, 10115 Berlin
Die Veranstaltung wird zusätzlich auch in Zoom per Livestream (in Facebook im O-Ton) übertragen.
Anmeldung hier.
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