Würde für den Menschen
Ein Recht auf Bildung: Für ein Leben in Würde
Bildung ermöglicht Menschen, sich selbst zu helfen und aufrechter durchs Leben zu gehen. Brot für die Welt setzt sich dafür ein, dass möglichst viele Menschen Zugang zu guter Bildung bekommen. Zum Beispiel in Bangladesch: In der Hauptstadt Dhaka schuften 300.000 Mädchen und Jungen von früh bis spät als Haushaltshilfen – Zeit für die Schule bleibt da nicht.
Kinderarbeit ist in Bangladesch selbstverständlich, obwohl die Regierung die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen unterschrieben hat. Das Land am Golf von Bengalen gehört zu den ärmsten Staaten der Welt. Jeder dritte Bewohner lebt in Armut. Mehr als 7,4 Millionen Mädchen und Jungen arbeiten, um nicht zu verhungern. Die meisten sammeln Müll, klopfen Steine oder schleppen Lasten. Ein Drittel von ihnen ist gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt.

Bangladesch liegt in Südasien. Weltweit ist das Land eines der ärmsten. Viele Landbewohner fliehen vor der großen Armut in die Städte, wo sie in Slums landen. Da viele Familien vom Einkommen der Eltern allein nicht überleben können, ist Kinderarbeit hier an der Tagesordnung. ... mehr
© Karin Desmarowitz

Sharmin heizt die Kochstelle an. Sie muss das Feuer anbekommen, sonst gibt es kein Abendbrot für sie und ihren kleinen Bruder. Noch vor einem Jahr musste Sharmin von morgens bis abends bei einer wohlhabenden Familie schuften. Nur zum Schlafen und um auf den kleinen Bruder aufzupassen, kehrte es in die schäbige Wellblechhütte im Slum Nobodoy zurück.
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„Ich will später einmal studieren“. Dass Sharmin davon überhaupt träumen kann, verdankt sie dem „Haus der Fröhlichkeit“, einem Heim für Kinder, die auf der Straße leben und/oder arbeiten. Betrieben wird es von ASD (Assistance for Slum Dwellers), einer langjährigen Partnerorganisation von Brot für die Welt.
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„Sharmin ist ein besonderer Fall“. Heimleiterin Asma Aktery (rechts) sagt über Sharmin: „Sie ist sehr intelligent und lernt schnell.“ Außerdem hat sie eine aufgeschlossene Arbeitgeberin. Shathi Mahmud (Mitte) gibt ihrem Hausmädchen frei, damit es vormittags drei Stunden zur Schule und nachmittags drei Stunden ins „Haus der Fröhlichkeit“ gehen kann.
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Sharmins Chefin ist fair. Für vier Stunden Arbeit pro Tag zahlt Shathi Mahmud knapp zehn Euro im Monat, plus Frühstück und Mittagessen. Das ist relativ viel. Andere Kinder müssen von morgens bis abends schuften, werden niemals satt und bekommen trotzdem weniger Lohn als Sharmin.
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Zum Beispiel Sumon. Seine Mutter ist tot, der Vater lebt mit der neuen Frau auf dem Land. Mit sieben Jahren wurde Sumon als Hausjunge nach Dhaka abgeschoben. Seitdem lebt er hier wie ein Leibeigener. "Ich schlafe auf dem nackten Küchenfußboden und bekomme nur die Reste zu essen", murmelt er.
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Kinderarbeit ist in Bangladesch selbstverständlich, obwohl die Regierung die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen unterschrieben hat. Mehr als 7,4 Millionen Mädchen und Jungen arbeiten, um nicht zu verhungern. Die meisten sammeln Müll, klopfen Steine oder schleppen Lasten.
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„Haus der Fröhlichkeit“ haben die Kinder ihr Heim genannt. Hier leben 30 Straßenkinder. Tagsüber kommen noch einmal jeweils bis zu 30 Hausmädchen und -jungen hinzu – sofern es ihre Arbeitgeber zulassen. Manche erscheinen nur zum Duschen oder wenn sie einen Arzttermin haben. Andere kommen regelmäßig.
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Im Haus ist gerade Sitzkreis. 14 Mädchen zwischen neun und zwölf Jahren sind gekommen, die anderen müssen arbeiten. „Das ist das Alter, in dem wir sie spätestens aus den Haushalten oder von der Straße holen müssen“, erklärt Projektleiterin Hasina Parvin. Dann haben sie noch eine Chance Drogenabhängigkeit, Prostitution und Menschenhandel zu entkommen.
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Das Projekt ist noch neu. Erst im Februar 2012 hat das Heim seine Türen geöffnet, aber schnell waren die 120 Kinder beisammen, die dort Platz finden. „Das Heim ist das Beste, was mir passieren konnte“, sagt Sharmin. „Bevor ich hierherkam, dachte ich, niemand auf der Welt hätte mich lieb.“
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So hilft Brot für die Welt
Dank der lokalen Partnerorganisation von Brot für die Welt haben nun zumindest einige von ihnen die Chance auf ein besseres Leben.
Zum Beispiel Sumon. Seine Mutter ist tot, der Vater lebt mit der neuen Frau auf dem Land. Mit sieben Jahren wurde Sumon als Hausjunge nach Dhaka abgeschoben. Seitdem lebt er hier wie ein Leibeigener. „Ich schlafe auf dem nackten Küchenfußboden und bekomme nur die Reste zu essen“, murmelt er und knibbelt an seinem zerlöcherten T-Shirt herum. Dem fünfjährigen Töchterchen seiner Dienstherren trägt er die Tasche in die Vorschule. Zwei Stunden später steht er vor dem Schultor zum Abholen parat. Zwischendurch läuft er ins Haus der Fröhlichkeit, eine von Brot für die Welt finanzierte Einrichtung, um sich zu duschen, ein wenig zu reden und etwas zu lernen. Sumon ist stolz, dass er jetzt seinen Namen schreiben kann.
„Im Alter zwischen neun und zwölf Jahren müssen wir die Kinder spätestens aus den Haushalten oder von der Straße holen“, erklärt Projektleiterin Hasina Parvin. Dann haben sie noch eine Chance, die Schule zu besuchen, eine berufliche Grundausbildung zu absolvieren, Drogenabhängigkeit, Prostitution und Menschenhandel zu entkommen.