Klimaschutzprojekte weltweit
In enger Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen vor Ort bietet Brot für die Welt mit Null Grad Invest-Fonds maßgeschneiderte Lösungen, um den lokalen Bedarf zu decken und eine nachhaltige inklusive Entwicklung zu unterstützen.
Projekte mit höchstem Gütesiegel
Alle Projekte in unserem Portfolio sind nach dem Gold Standard for the Global Goals zertifiziert – dem weltweit höchsten unabhängigen Qualitätsstandard für internationale Klimaschutzprojekte. Diese Zertifizierung sichert nachweislich die nachhaltige Wirkung und bestätigt die Zusätzlichkeit der Projekte durch verifizierte Nachweise. Die eingesparten CO₂-Emissionen verbleiben im Land. Die Projekte sind so konzipiert, dass sie den Contribution Claim ermöglichen. Damit können Sie für sich geltend machen, einen finanziellen Beitrag zur Umsetzung dieses Klimaschutzprojekts geleistet zu haben und die messbaren Emissionseinsparungen dem Projektland zur Erfüllung seines nationalen Klimabeitrags (Nationally Determined Contributions NDCs) zur Verfügung zu stellen. So werden Doppelzählungen zuverlässig vermieden. Mit Fondsverwaltungskosten von nur acht Prozent entfalten die Projekte eine starke gemeinnützige Wirkung: Sie fördern den Umweltschutz, verbessern die Lebensqualität und stärken Frauen und ihre Familien nachhaltig.
Projekt in Bangladesch
Christian Commission for Development (CCDB)
Seit mehr als 50 Jahren engagiert sich unser Projektpartner CCDB in den Küstenregionen Bangladeschs. Im Jahr 2019 gründete CCDB das Sozialunternehmen CCDB Enterprise Ltd., das seither ein Gold Standard-zertifiziertes Klimaschutzprojekt zur Reduzierung von CO₂-Emissionen in den Distrikten Barguna und Bagerhat umsetzt. Aktuell profitieren bereits rund 2.800 Haushalte von diesem Programm. In den kommenden Jahren soll die Zahl der Begünstigten Schritt für Schritt auf bis zu 60.000 Haushalte ausgeweitet werden.
Schutz der Mangrovenwälder
Bangladesch zählt laut Klima-Risiko-Index 2021 zu den zehn weltweit am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern. Im Süden des Landes erstrecken sich die Sundarbans, die größten Mangrovenwälder der Erde – auf Bengalisch „schöner Wald“. Dieses einzigartige Ökosystem umfasst rund 10.000 Quadratkilometer, davon liegen etwa 6.000 in Bangladesch. Mangroven sind besonders produktive Lebensräume und binden drei- bis fünfmal mehr CO₂ als terrestrische Wälder. Die Region ist immer häufigeren und heftigeren Wirbelstürmen und Sturmfluten ausgesetzt, die zu regelmäßigen Überschwemmungen führen. Durch den steigenden Meeresspiegel dringt Salzwasser zunehmend ins Landesinnere vor und versalzt Böden, Ernten und Grundwasser. Die Küstenbevölkerung spürt die Auswirkungen des Klimawandels daher besonders stark: Ernteausfälle und Trinkwasserknappheit bedrohen die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Hinzu kommt, dass seit Mitte des 20. Jahrhunderts bereits 35 Prozent der weltweiten Mangrovenbestände verloren gegangen sind.
Video: Null Grad Invest-Projekt in Bangladesch
Saubere Kochherde für Gesundheit, Klima und Chancengleichheit
Gemeinsam mit dem staatlichen Forschungsinstitut Bangladesh Council of Scientific and Industrial Research (BCSIR) und den Frauen vor Ort wurde eine innovative Technologie für Kochherde entwickelt, die exakt auf die Bedürfnisse der Nutzerinnen zugeschnitten ist. Die lokal hergestellten, hocheffizienten und raucharmen Kochherde können sowohl im Haus als auch im Freien eingesetzt werden – sogar bei Überschwemmungen. Die Vorteile sind deutlich spürbar: Die neuen Herde verbrauchen bis zu 70 Prozent weniger Feuerholz und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der wertvollen Mangrovenwälder in den Küstenregionen. Durch die Reduktion von Ruß und Rauch hat sich die Gesundheit der Familien nachhaltig verbessert. Gleichzeitig gewinnen die Frauen täglich wertvolle Zeit, die sie für eigene Einkommensmöglichkeiten, den Verkauf von Gemüse oder Lehrtätigkeiten einsetzen können. Dank kleiner Ausschüttungen für die regelmäßige Nutzung der Herde eröffnen sich ihnen zudem zusätzliche finanzielle Spielräume, sodass sie Rücklagen bilden und ihre Lebenssituation langfristig verbessern können.
Das nun geplante Projekt wird im Rahmen des „Bangladesh Country Action Plan for Clean Cookstoves“ einen aktiven Beitrag zu den nationalen Klimazielen (NDC) des Landes leisten, indem es den Verbrauch nicht erneuerbarer Biomasse reduziert und Treibhausgasemissionen senkt. Die CO₂-Einsparungen werden mithilfe eines digitalen Monitoringsystems in Echtzeit von speziell geschulten Fachfrauen vor Ort überwacht. Darüber hinaus baut das Programm auf bestehenden Dorfstrukturen auf und fördert gezielt die Einbindung und Qualifizierung von Frauen entlang der gesamten Liefer- und Wartungskette. Konfliktsensible Ansätze und das „Do No Harm“-Prinzip gewährleisten, dass alle Maßnahmen sozialverträglich und nachhaltig umgesetzt werden. Mit Fonds-Verwaltungskosten von acht Prozent erzielt das Projekt einen hohen Gemeinnutzen – für die Frauen, ihre Familien und die Umwelt.
Impact
- Einsatz des hocheffizienten Banglar Unan-Kochherds in den Küstenregionen Bangladeschs in rund 3.000 Haushalten
- Verbesserte Umwelt- und Lebensqualität durch energieeffizientes Kochen und geringere Emissionen
- Stärkung der Frauen durch neue Arbeitsplätze und Weiterbildung in der gesamten Wertschöpfungskette
- Bessere Lebensgrundlagen für einkommensschwache Frauen und ihre Familien – mehr wirtschaftliche Stabilität, Gesundheit und Selbstbestimmung
- Empowerment durch Schulungen von Frauen zu Vertrieb, Nutzung, Wartung und Monitoring der Kochherde
Facts & Figures
- Finanzierung: Bis zu 850.000 Euro Finanzierungsbedarf
- Gesamteinsparung: Bis zu 42.000 t CO2-Einsparungen (in 5 Jahren)
- Technologietransfer: Einsparung von bis zu 75% Feuerholzbedarf
- Schutz der Umwelt: Vermeidung von Abholzung der Mangrovenwälder
Projekt in Indien
Fair Climate Network (FCN)
Das indische Partnernetzwerk Fair Climate Network (FCN) von Brot für die Welt berät und unterstützt NGOs bei der Entwicklung und Umsetzung zertifizierter Klimaschutzprojekte durch sein Büro Fair Climate Service. Aktuell arbeitet das FCN u.a. im Bundesstaat Uttarakhand mit den lokalen NGOs Nav Nirman Samiti (NNS), Sanjeevani Vikas Evam Jan Kalyan Samiti (Sanjeevani) sowie der NGO Suvidha zusammen. Die Organisationen engagieren sich in den Bereichen ländliche Entwicklung, Armutsbekämpfung, Umweltschutz, Gesundheit sowie Bildung und Alphabetisierung. Das Programm erreicht derzeit allein durch die Arbeit von NNS und Sanjeevani 4.075 Haushalte in der Region und stattet sie mit energieeffizienten Kochherden aus. In Zukunft soll das Programm auf 9.000 Haushalte ausgeweitet werden. Alle Projektinhalte zahlen auf mehrere UN-Nachhaltigkeitsziele ein. Durch seine umfassende Beratung gewährleistet das FCN die Durchführung der Projekte nach höchsten internationalen Standards.
Stark vom Klimawandel betroffen
Ein Sechstel der Weltbevölkerung lebt in Indien. Laut dem Klima-Risiko-Index 2021 gehört Indien zu den zehn Ländern, die weltweit am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Besonders die im Himalaya gelegenen Bundesstaaten wie Uttarakhand leiden unter extremen Klimaschwankungen wie unberechenbare Monsunzeiten, heftige Starkregenfälle und Hitzewellen mit Temperaturen von weit über 40°C. Fehlende Einkommensquellen und die zunehmende Abwanderung in die Städte der Tiefebene verschärfen insbesondere die Lebenssituation von Frauen in ländlichen Regionen. Genau sie werden durch das Projekt gezielt unterstützt.
Empowerment durch energieeffiziente Kochherde
Das Fair Climate Network unterstützt die Menschen in der Region durch den Einsatz energieeffizienter Kochherde und Trinkwasserfilter. Der geringere Energieverbrauch reduziert den Ausstoß von Treibhausgasen und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Dank kürzerer Kochzeiten gewinnen die Frauen wertvolle Zeit, die sie in andere Aktivitäten investieren können – etwa in die Unterstützung ihrer Kinder bei den Hausaufgaben oder in einkommensschaffende Tätigkeiten wie Schneidern und Nähen. So haben die Frauen die Möglichkeit, ihr eigenes Einkommen zu erwirtschaften und selbstständig darüber zu verfügen. Im Rahmen gezielter Trainings werden 146 Frauen zu Gesundheitsfachkräften ausgebildet, die in ihren Dörfern wichtige Aufgaben der Gesundheitsvorsorge übernehmen. Beim Projektmonitoring beraten Frauen andere Frauen, erfassen die Nutzung sowie den Reparaturbedarf der Kochherde und übermitteln die Daten per Smartphone an eine zentrale Datenbank. Auf diese Weise entstehen zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen in der Region.
Video: Null Grad Invest-Projekt in Nord-Indien
Impact
- Verbesserung der Lebenssituation der Familien durch Einsatz von energieeffizienten Kochöfen und Trinkwasserfiltern und Schonung der Umwelt
- Frauen erhöhen als Geschäftspartnerinnen ihren gesellschaftlichen Status und stärken mit Trainings ihre Kompetenzen
- Zeit- und Geldersparnis: Das Kochen mit neuen Technologien erspart Zeit und die Frauen und Mädchen müssen weniger Holz sammeln
- Wasserfilter reduzieren das Risiko für bakterielle Infektionen und Viruserkrankungen durch verschmutztes Trinkwasser
- Weiterbildung von 146 Frauen zu Gesundheitsfachkräften, die zur reproduktiven Gesundheitsvorsorge beraten und wichtige soziale Themen wie häusliche Gewalt, Kinderheirat und die Schulbildung von Mädchen unter den Frauen einbringen
Facts & Figures
- • Finanzierung: Bis zu 2,1 Millionen Euro Finanzierungsbedarf
- • Gesamteinsparung: Bis zu 190.000 t CO2-Einsparungen (in 6 Jahren)
- • Technologietransfer: Einsparung von bis zu 65 % Feuerholzbedarf, 70 % Rauchreduktion, thermische Effizienz 31 %
- • Schutz der Umwelt: Vermeidung von Abholzung in der Region
Projekt in Ruanda
Rural Development Inter-Diocesan Service (RDIS)
Der Rural Development Inter-Diocesan Service (RDIS) ist die Entwicklungsorganisation der Anglikanischen Kirche in Ruanda. Seit vielen Jahren arbeitet unser Projektpartner eng mit lokalen Führungskräften und Gemeindevertreter*innen zusammen. Die Programme von RDIS verfolgen das Ziel, die Einkommen benachteiligter Menschen nachhaltig zu steigern, Armut wirksam zu bekämpfen und natürliche Ressourcen zu schützen. In der Südprovinz Ruandas setzt RDIS zudem auf die Entwicklung zertifizierter Klimaschutzprojekte. Das aktuelle Programm erreicht bislang 6.420 Haushalte und trägt so maßgeblich zu einer besseren Lebensgrundlage in der Region bei.
Abholzung der Wälder und Klimawandel
Die Folgen des Genozids von 1994 wirken in Ruanda bis heute nach. Dennoch hat sich das Land zu einer der dynamischsten Volkswirtschaften Zentralafrikas entwickelt. Ruanda ist das am dichtesten besiedelte Land Afrikas und verzeichnet ein starkes Bevölkerungswachstum. Mit steigender Bevölkerung wächst auch der Bedarf an Feuerholz – mit der Folge, dass große Teile des Landes bereits abgeholzt wurden. Zudem sind die Auswirkungen des Klimawandels spürbarer als in anderen Regionen der Erde. Steigende Temperaturen führen immer häufiger zu Dürren, aber auch zu Hochwasser und Bodenerosion. Dadurch werden Ernten vernichtet und die Bodenqualität verschlechtert sich. Längere Trockenperioden und Hitzewellen setzen sowohl dem Ökosystem als auch der Landwirtschaft und besonders der armen Bevölkerung stark zu.
Energieeffiziente Kochherde aus Ruanda
Das Gold Standard-zertifizierte Projekt für energieeffiziente Kochherde wird in den südlichen Distrikten Gisagara, Nyamagabe, Muhanga und Rusizi umgesetzt. Die aus Lehm gefertigten, standardisierten Kochöfen werden direkt vor Ort produziert und gezielt an die ärmsten Haushalte verteilt. Vor allem Frauen und Kinder profitieren von den neuen Herden: Sie sind weniger schädlicher Rauchbelastung in Innenräumen ausgesetzt und müssen deutlich weniger Zeit für das Sammeln von Feuerholz aufwenden. Dies verbessert nicht nur die Gesundheit, sondern trägt auch aktiv zum Umweltschutz bei. Der Verbrauch von Feuerholz und Holzkohle konnte bereits um bis zu 65 Prozent reduziert werden. Die lokale Bevölkerung ist in den gesamten Projektzyklus eingebunden – von der Herstellung über die Installation und Wartung bis zum Monitoring der Kochherde. Mit jedem installierten Ofen schützt das Projekt wertvolle Ressourcen, schafft Arbeitsplätze vor Ort und eröffnet wirtschaftliche Perspektiven für die Zukunft. Darüber hinaus unterstützt das Klimaschutzprojekt die Erreichung der nationalen Klimaziele des Landes. Vorgesehen ist die Ausweitung des Projektes auf weitere 5.000 Familien, mit einem möglichen Ausbau auf bis 20.000 Familien.
Impact
- 5.000 Familien profitieren von energieeffizienten Kochherden und besserer Gesundheitsvorsorge
- Frauen werden gezielt als Geschäftspartnerinnen gestärkt und übernehmen eine aktive Rolle im Projekt
- Dieses ermöglicht den Familien im Durchschnitt eine Einkommenssteigerung von 15 bis 20 Prozent
- Schnellere Kochprozesse sparen Zeit und Geld
- Weniger Abholzung trägt zur Schonung natürlicher Ressourcen bei
- Die Pflanzung neuer Bäume fördert den langfristigen Schutz der Umwelt
Facts & Figures
- Finanzierung: Bis zu 900.000 Euro Finanzierungsbedarf
- Gesamteinsparung: Bis zu 48.000 t CO2-Einsparung (in 6 Jahren)
- Technologietransfer: Einsparung von bis zu 65 % Feuerholzbedarf
- Schutz der Umwelt: Vermeidung von Abholzung der Wälder
Projekt in Indien
Udaipur Urja Initiatives Producer (UUIPC)
Unser Projektpartner engagiert sich seit vielen Jahren dafür, die Lebens- und Erwerbsgrundlagen der Menschen im Distrikt Udaipur, Bundesstaat Rajasthan, nachhaltig zu stärken. Die Organisation verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und verbindet Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Ernährung. Um einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und diesen zertifizieren zu lassen, gründete Seva Mandir das Sozialunternehmen Udaipur Urja Initiatives Producer Co. Ltd. (UUIPC). Diese Initiative wird von 18.500 lokalen Produzent:innen als Anteilseigner:innen getragen und verbreitet seit 2014 im Rahmen mehrerer Gold-Standard-Projekte energieeffiziente Kochherde. Ergänzend dazu werden Wasserfilter, kleine Solaranlagen und Solarlampen zu subventionierten Preisen angeboten. Das Projekt leistet einen wertvollen Beitrag zur Erreichung verschiedener UN-Nachhaltigkeitsziele.
Armut trotz Wirtschaftswachstum
Trotz des enormen wirtschaftlichen Wachstums in Indien herrscht in vielen Landesteilen weiterhin extreme Armut. Besonders in abgelegenen ländlichen Regionen wie dem nordwestlichen Distrikt Udaipur erreichen staatliche Entwicklungsprogramme die Menschen nur selten. Hinzu kommen massive Probleme durch Entwaldung und die Übernutzung natürlicher Ressourcen. Über 60 % des Bundesstaates Rajasthan bestehen aus aridem Wüstengebiet. Die Region kämpft mit Ernteausfällen sowie einem kontinuierlich sinkenden Grundwasserspiegel. Bergbau und Abholzung verstärken die Austrocknung der Böden und die fortschreitende Desertifikation zusätzlich. Kleinbäuer:innen verfügen über ein äußerst geringes Einkommen und kaum Zugang zu Märkten. Während eines Großteils des Jahres herrscht Mangel an Nahrungsmitteln, Tierfutter und Wasser. Die medizinische Versorgung ist unzureichend, der Zugang zu Bildung nur eingeschränkt möglich.
Energieeffiziente Kochherde und zusätzliches Einkommen
Das geplante Klimaschutzprojekt zielt darauf ab, die Abhängigkeit von nicht-erneuerbaren Biomasse-Ressourcen nachhaltig zu reduzieren. Im Rahmen des Projekts werden traditionelle Drei-Steine-Herde durch insgesamt 8.000 energieeffiziente Kochherde ersetzt, die bis zu 60 % des Feuerholzverbrauchs einsparen. Die Kochherde werden von einem Sozialunternehmen gefertigt und über UUIPC zu fairen Preisen an die lokale Bevölkerung verkauft. Ergänzend dazu werden Solar-Home-Systems und Solarlampen angeboten, die zuverlässiges Licht spenden und Energie zum Laden von Batterien liefern. Dank dieser neuen Lichtquellen haben Kinder nun auch abends die Möglichkeit, ihre Hausaufgaben zu erledigen. Darüber hinaus werden vergünstigte Wasserfilter bereitgestellt, die sauberes Trinkwasser ermöglichen und das Risiko von durch verunreinigtes Wasser übertragenen Krankheiten deutlich reduzieren.
Für das Projektmonitoring arbeitet UUIPC gezielt mit sogenannten „Women Entrepreneurs“ zusammen. Bereits 250 Frauen wurden als Fachkräfte im digitalen Monitoring und Vertrieb der Produkte geschult. Sie besuchen die Familien regelmäßig, begleiten die Nutzung der Kochherde, beheben technische Probleme und organisieren notwendige Reparaturen. Rund 10 % der Produktkosten werden von den Haushalten selbst übernommen und gezielt für Wartung und Instandhaltung der Herde eingesetzt. Darüber hinaus unterstützt UUIPC die Familien im Projektgebiet bei der Verarbeitung und dem Verkauf von Agrarprodukten. So kann das Familieneinkommen um bis zu 15–20 % gesteigert werden, was ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit stärkt und die Abwanderung in Städte verhindert. Das Projekt leistet einen Beitrag zu den Klimazielen Indiens (NDC von Indien im UNCCC Register zu finden).
Video: Null Grad Invest-Projekt in West-Indien
Impact
- Einsatz von hocheffizienten Kochherden in 8.000 Haushalten
- Verringerung der Abhängigkeit von nicht-erneuerbaren Biomasse-Ressourcen
- Ländliche Gemeinschaften werden für nachhaltige Entwicklung und Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels sensibilisiert
- Verbesserung der Gesundheit und Überlebenssicherung durch höhere Einkommen
- Weiterbildung von 250 Frauen zu Women Entrepreneurs zur Unterstützung des Monitorings und Vertriebs
- Ihr Beitrag zum Familieneinkommen sowie der Umgang mit moderner Technologie stärken die Rolle der Frauen in der Dorfgemeinschaft und fördern ihr Empowerment
Facts & Figures
- Finanzierung: Bis zu 1,2 Millionen Euro Finanzierungsbedarf
- Gesamteinsparung: Einsparung von 69.000 t CO2 (5 Jahre)
- Technologietransfer: Einsparung von bis zu 60 % Feuerholzbedarf,
70 % Rauchreduktion, 31 % thermische Effizienz
Projekt in Nepal
SAHAS Foundation
Unsere Partnerorganisation SAHAS (Group of Helping Hands) ist in 20 Distrikten Nepals aktiv – darunter auch im südwestlich gelegenen Kailali – und engagiert sich für die Unterstützung von benachteiligten Familien. Durch gezielte Maßnahmen im Bereich Ernährungssicherheit, die Förderung von Kleingewerbe, Anpassungsstrategien an den Klimawandel sowie den Aufbau lokaler Basisorganisationen und Netzwerke verbessert SAHAS die Lebensqualität der Menschen nachhaltig. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und sozialer Inklusion. Im Jahr 2019 gründete SAHAS das gemeinnützige Sozialunternehmen SAHAS Foundation. Ihr Ziel: Durch den Einsatz erneuerbarer Energiesysteme – wie Biogasanlagen und Solaranlagen – die Lebenssituation benachteiligter Bevölkerungsgruppen weiter zu verbessern und gleichzeitig einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten wie im laufenden Projekt Community Level Green Energy Promotion in Nepal VPA-01. Das nun geplante Programm richtet sich insbesondere an Familien in Kailali, die zu den Kamaiyas und Kamlaris zählen – ehemalige Schuldknechte, die trotz offizieller Befreiung weiterhin große Herausforderungen bewältigen müssen. Dieses Klimaschutzprojekt zahlt auf die nationalen Klimaziele des Landes ein.
Gemeinsam für Klima-Resilienz
Nepal gehört zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern weltweit. Besonders die südwestliche Region Kailali leidet unter den Auswirkungen extremer Wetterereignisse wie Starkregen, die zu verheerenden Überschwemmungen, Bodenerosionen und Erdrutschen führen. Diese Naturkatastrophen zerstören nicht nur Wohngebäude, sondern auch wertvolle Agrarflächen. Die Folgen des Klimawandels zeigen sich zudem in verstärkter Trockenheit während der Wintermonate. Die ländliche Bevölkerung, die ohnehin unter großer Armut leidet, ist zunehmend von Ernte- und Viehverlusten sowie der Zerstörung der Wälder betroffen. Ihre Existenzgrundlage gerät dadurch immer stärker in Gefahr. Besonders besorgniserregend sind die Auswirkungen auf die Gesundheit der Familien – vor allem von Frauen und Kindern. Verunreinigtes Wasser gefährdet ihre Gesundheit, und durch das sinkende Einkommen können sich viele keine medizinische Versorgung leisten. Das Risiko für Mangelernährung und ernährungsbedingte Krankheiten nimmt dadurch weiter zu.
Saubere Energie durch klimafreundliche Technologien
Im Rahmen des geplanten Klimaschutzprojekts werden 3.000 Familien in ländlichen Regionen mit energieeffizienten Kochherden, Trinkwasserfiltern, Solarlampen, Solarpumpen und Biogasanlagen ausgestattet. Durch den Einsatz von Solarenergie erhalten die Menschen Licht in ihren Häusern und können ihre Felder zuverlässig bewässern. Zusätzlich kommen Solartrockner zum Einsatz. Die Biogasanlagen werden – je nach Familiengröße und dem verfügbaren Viehbestand – individuell angepasst. Familien ohne Nutztiere und somit ohne Zugang zu einer Biogasanlage erhalten lokal produzierte, energieeffiziente Kochherde in vier verschiedenen Ausführungen. Trinkwasserfilter verringern den Bedarf an Feuerholz zum Abkochen von Wasser, beugen bakteriellen Erkrankungen sowie Virusinfektionen vor und stärken die Gesundheit der Familien nachhaltig. Zudem wird die lokale Bevölkerung in Workshops zu den Themen Klimawandel, klimafreundliche Technologien und digitales Monitoring geschult und gestärkt. Für Wartungs- und Reparaturarbeiten werden keine Kosten berechnet. Finanzielle Überschüsse werden mit den Nutzerinnen geteilt. Die Maßnahmen tragen dazu bei, die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu verbessern, natürliche Ressourcen zu schonen und die Menschen gegen den Klimawandel zu wappnen.
Video: Null Grad Invest-Projekt in Nepal
Impact
- Ländliche Gemeinschaften werden für nachhaltige Entwicklung und Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels sensibilisiert
- Verbesserung der Gesundheit und niedrigere Ausgaben für medizinische Behandlungen und Medikamente
- Solarbeleuchtung und effiziente Kochmethoden verschaffen Frauen mehr Zeit, sodass sie einer Nebenerwerbstätigkeit nachgehen oder ihre Kinder unterrichten können
- Ihr Beitrag zum Familieneinkommen sowie der Umgang mit moderner Technologie stärken die Rolle der Frauen in der Dorfgemeinschaft und fördern ihr Empowerment
- Die lokale Bevölkerung wird in digitalem Monitoring sowie in der Nutzung und Wartung klimafreundlicher Technologien geschult
- Das Klimaschutzprojekt schafft sowohl temporäre als auch langfristige Arbeitsplätze für Männer und Frauen in der Region
Facts & Figures
- Finanzierung: Bis zu 1,5 Mio. Euro (5 Jahre)
- Gesamteinsparung: Bis zu 45.000 t CO2-Einsparungen (in 5 Jahren)
- Technologietransfer: Einsparung von bis zu 65 % Feuerholzbedarf
- Schutz der Umwelt: Vermeidung von Abholzung in der Region
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