Vietnam
Sauberes Trinkwasser für arme Familien
Viele Menschen im Mekong-Delta müssen ihr Trinkwasser aus dem verschmutzten Fluss schöpfen, die Folgen sind Durchfall und andere Erkrankungen. Doch ein von Brot für die Welt unterstütztes Projekt schafft Abhilfe und baut Regenwassertanks für arme Familien.
Regenwasser ist gesünder
Als die Zwillinge aus der Schule kommen, lässt Lam Kim Phuong etwas Wasser in zwei rosa Plastikschüsseln laufen. „Wascht euch die Hände“, sagt sie zu den Achtjährigen, „danach gibt es Essen.“ Auf dem blanken Holztisch steht bereits dampfende Hühnersuppe, die die Mutter mit Regenwasser zubereitet hat: „Das ist viel sauberer als das Flusswasser, das wir früher zum Kochen benutzt haben“, erzählt die 37-Jährige. Sie ist heilfroh über den grauen Betontank, in dem die Familie seit 2015 Wasser zum Trinken und Kochen sammelt. „Die Kinder haben seitdem keinen Durchfall mehr“, sagt sie, „wir sind alle gesünder.“
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Ein eigener Tank für Trinkwasser
Ihre Familie gehört zu den 105 Haushalten, die in den vergangenen Jahren vom Roten Kreuz einen Regenwassertank bekommen haben, mit finanzieller Unterstützung von Brot für die Welt. Während die Handwerker den Betontank hochzogen, brachte ihr Mann Duong Thanh Phong eine neue Dachrinne am Haus an. Jetzt läuft das Wasser von der Regenrinne über ein Rohr in den neuen Tank, und dabei durch ein Sieb aus Baumwollstoff. „Um Blätter und anderen groben Schmutz zurückzuhalten“, erklärt der Familienvater.
Bildergalerie: Besser leben mit sauberem Wasser

Das Grundstück der Familie ist von Kanälen durchzogen. Zum Stall gelangen sie zum Beispiel nur über eine Brücke aus drei Stämmen.
© Christof Krackhardt

Früher lief das Regenwasser einfach in die Traufe, heute fängt die Familie es mit der neuen Dachrinne auf und leitet es in den Regenwasser-Tank.
© Christof Krackhardt

Die achtjährigen Zwillinge zapfen Wasser am Tank ab, um sich zu waschen. Mutter Lam schaut, dass sie den Hahn auch wieder richtig zudrehen, denn Regenwasser ist wertvoll.
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Wie wichtig sauberes Wasser ist, um gesund zu bleiben, hat die Familie bei Workshops des Projekts gelernt.
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Das Flusswasser zum Spülen und Waschen desinfiziert die Familie vorher, damit sie sich keine Würmer oder andere Krankheiten zuzieht.
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Die Ärztin des Projekts, Vo Thi Thuy Hang, untersucht regelmäßig die Teilnehmer des Projekts, die heute sehr viel gesünder sind.
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Trinkwasser immer abkochen
Bevor Lam das Regenwasser in der Küche verwendet oder zum Trinken reicht, kocht sie es noch einmal ab. „So sind wir auf der sicheren Seite“, sagt sie. „Das habe ich bei einem Workshop gelernt.“ Viele Menschen hier kannten den Zusammenhang zwischen verschmutztem Wasser und Krankheiten nicht, sie litten an Durchfall, Krätze oder Wurmerkrankungen. Knapp drei Jahre nach Projektbeginn waren diese Krankheiten im Dorf Thanh Tan Geschichte. Die Ärztin des Projekts prüft die Gesundheit der Teilnehmer alle drei Monate und freut sich über einen Rückgang der Erkrankungen um fast hundert Prozent, obwohl die Familien weiterhin Flusswasser nutzen.
Das Flusswasser desinfizieren
Am Nachmittag schaltet Duong die kleine Elektropumpe hinter dem Haus ein. In einem dicken Strahl schießt das bräunliche Flusswasser in einen der hohen Tonkrüge. Die Familie benutzt Flusswasser noch zum Wäschewaschen und Duschen, weil der Regenwassertank dafür nicht reicht. Doch inzwischen desinfiziert die Familie es mit Chlor. Danach können sie es bedenkenlos verwenden und bleiben gesund.
Material zum Mitnehmen

Projektinformation Vietnam
Hier finden Sie mehr Informationen zum Trinkwasserprojekt in Vietnam: Persönliche Geschichten der Dorfbewohner, Interviews mit Verantwortlichen, Zahlen über das Projekt und Länderinfos.
Download (PDF)Ich unterstütze Brot für die Welt
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