Mexiko
Bioanbau hilft gegen Bodenerosion
Früher rodeten die Menschen im Hochland den Wald, um Mais anzubauen und Weideland zu haben. Der Boden wurde dadurch steinhart, das Wasser knapp. Dank Bioanbau geht es Mensch und Natur heute besser.
Ein kleines Paradies
Elsa Orozco ist stolz auf ihren kleinen Obst- und Gemüsegarten. Dort wachsen Salat und Kürbis, Blumenkohl und Tomaten, Ananas und Orangen. Vögel zwitschern, bunte Schmetterlinge flattern herum. „Es ist mein Paradies“, sagt die 42-Jährige. „In jeder freien Minute komme ich hierher, jäte Unkraut, schaue, ob es Ungeziefer gibt, gebe den Kompostwürmern zu fressen oder lockere den Boden auf.“
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Bittere Armut
Die Bäuerin lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in San Marcos Moctum, einem kleinen Dorf in den Bergen des südmexikanischen Bundesstaates Oaxaca. Die Familie gehört dem indigenen Volk der Mixe an. Ursprünglich siedelten diese im fruchtbaren, wärmeren Tiefland, doch nach der spanischen Eroberung wurden sie in immer abgelegenere, immer unwirtlichere, immer unfruchtbarere Gegenden abgedrängt. Die Folge war bittere Armut.
Bildergalerie: Bioanbau hilft gegen Bodenerosion

Dank der Schulungen genießen die Kinder in vielen Gemeinden eine ausgewogene Ernährung .
© Florian Kopp / Brot fuer die Welt

Viele der in Mexiko lebenden indigenen Völker leiden unter Armut. Oft leben sie isoliert in abgelegenen Bergregionen. So auch das Volk der Mixe im Bundesstaat Oaxaca.
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Von den spanischen Eroberern aus dem Tiefland in immer unwirtlichere Gegenden abgedrängt, kämpfen die Mixe seither gegen Erosion und Unfruchtbarkeit.
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Die Organisation Sermixe unterstützt die Indigenen mit Workshops zu ökologischer Landwirtschaft und dem Anbau von Obst und Gemüse.
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Elsa Orozco ist stolz auf ihren kleinen Obst- und Gemüsegarten. „Er ist mein Paradies“, sagt die Kleinbäuerin. „Jede freie Minute verbringe ich hier.“
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Im Dorf wachsen inzwischen viele verschiedene Obst- und Gemüsesorten. „Alles ökologisch angebaut“, beteuert Elsa Orozco. „Nicht wie das Obst aus dem Laden.“
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Auch Antonia González hat von den Workshops profitiert. Sie hat ihre Beete mit kleinen Brettern abgegrenzt, damit beim Gießen möglichst wenig Humus weggespült wird.
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„Es ist erfüllend, wenn man sein Wissen an die nächste Generation weitergeben kann“, sagt die Mutter. „Dann haben meine Kinder es hoffentlich einmal leichter als ich.“
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„Es war trist“
Um überleben zu können, rodeten die Indigenen die Wälder. Sie legten Maisfelder an und setzten auf die Viehzucht. „Der Boden wurde steinhart, das Wasser knapp“, schildert Elsa Orozco. „Es war trist.“ Heute gibt es dagegen immer etwas zu ernten. Der Speiseplan der Familie ist abwechslungsreicher geworden – und gesünder. „Alles wird ökologisch angebaut“, berichtet sie, „nicht wie das Obst aus dem Laden, das voller Pestizide ist.“
Bioanbau gegen Hunger
Vor zwei Jahren begann die Organisation Sermixe, mit Unterstützung von Brot für die Welt in San Marcos Moctum Landwirtschaftskurse anzubieten. Ziel war es, Hunger und Unterernährung zu bekämpfen. Waren anfangs gerade einmal 25 Frauen dabei, so zieht mittlerweile das gesamte Dorf mit. „Wir haben herausgefunden, wie der Boden durch Biodünger, durch richtigen Fruchtwechsel und Terrassenbau wieder fruchtbarer wird“, erzählt Elsa Orozco.
Die Frauen gehen voran
Dass die Frauen an der Spitze der Innovation standen, hat ihre Stellung in der Dorfgemeinschaft deutlich aufgewertet. Das hat auch Antonia González erfahren. Sie führt vor, wie sie ihre Beete mit kleinen Brettern abgegrenzt hat, damit beim Gießen möglichst wenig Humus weggespült wird. An ihrer Seite ist Tochter Yesenia (15). „Es ist erfüllend, wenn man sein Wissen an die nächste Generation weitergeben kann“, sagt die Mutter. „Dann haben meine Kinder es hoffentlich einmal leichter als ich.“
Material zum Mitnehmen

Projektinformation Mexiko
Hier finden Sie mehr Informationen zur Unterstützung der Kleinbauern in Mexiko: Persönliche Geschichten der Menschen, Interviews mit Verantwortlichen, Zahlen über das Projekt und Länderinfos.
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