Malawi
Schlaue Bewässerung sichert Ernten trotz Klimawandel
Kleinbauern-Familien in Malawi leiden bereits unter den Folgen des Klimawandels. Bewässerungstechniken und nachhaltige Landwirtschaft helfen ihnen, ihre Erträge zu erhöhen und dem Hunger zu entkommen.
Wasser ist kostbar
Auf diesen Moment freut sich John Chimwayi jedes Mal aufs Neue: Mit einem Pfropfen aus Stroh und Lehm verschließt der Kleinbauer den Abfluss des Rückhaltebeckens, durch den eben noch gurgelnd das Wasser des Bewässerungskanals floss. Schnell staut sich das kostbare Nass in dem ein Kubikmeter großen Becken. Mit einem Schlauch leitet der 56 Jährige es auf sein Feld und langsam färbt sich der staubige Boden rund um die Pflanzen dunkel.
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Bildergalerie: Hilfe durch Bewässerungssysteme

Malawi zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Dürreperioden und Überflutungen erfordern immer wieder internationale Nahrungsmittelhilfe.
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Die Organisation CARD unterstützt Kleinbauernfamilien beim Bau von Bewässerungsystemen. Das macht die Menschen unabhängiger von den Regenfällen.
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Im Dorf Samuti haben die Dorfbewohner oberhalb der Felder mit einem Wehr ein Flüsschen aufgestaut. Von dort aus fließt das Wasser mit dem nötigen Gefälle durch die Kanäle.
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„Vor dem Bau des Wehrs war das Leben für uns sehr hart“, erinnert sich John Chimwayi. Jetzt wachsen auf seinen Feldern Mais, Chinakohl, Tomaten und viele lokale Gemüsesorten.
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Früher war die Familie häufig krank, die Kinder fehlten ständig in der Schule. Jetzt kommt die Jüngste gut mit und die beiden anderen haben die Schule abgeschlossen.
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Was er nicht selber anbaut, besorgt John Chimwayi auf dem Markt. Umgekehrt verkauft er dort, was er über hat, und verdient vor allem mit seinen Tomaten gutes Geld.
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Er spart für Baumaterial, um auch ein so schönes Haus wie sein Nachbar zu errichten. Einen Stapel gebrannter Ziegel und ein Blechdach hat er schon.
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Johns Nachname Chimwayi bedeutet übrigens Glück. Und das hat die Familie gehabt, als der Partner von Brot für die Welt das Bewässerungssystem für ihre Felder angelegt hat.
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Vom Hunger bedroht
Achtzig Prozent der Bevölkerung Malawis leben von der Landwirtschaft. Ob die Menschen eine Ernte einbringen, mit der sie durch das Jahr kommen, hängt vom Regen ab. Infolge des Klimawandels fällt der jedoch immer häufiger spärlich – oder als Starkregen, der die Humusschicht von den Hängen spült und mit ihr Saatgut und Setzlinge. Dann sind die Menschen von Mangelernährung bedroht oder müssen sogar hungern.
„Wir essen heute gesünder“
Seitdem die Felder der Kleinbauern-Familien in John Chimwayis Dorf Samuti dank der Unterstützung der evangelischen Hilfsorganisation CARD an das neue Bewässerungssystem angeschlossen sind, müssen die Menschen nicht mehr um ihre Ernte fürchten. Alle haben mittlerweile ihre Produktion ausgeweitet und damit ihr Lebensniveau deutlich angehoben. Chimwayi baut nun neben Mais auch Tomaten, Bohnen, Erbsen, Chinakohl sowie viele lokale Gemüsesorten an. „Wir essen heute gesünder“, sagt der Kleinbauer.
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Projektinformation Malawi
Ausführliche Informationen zu angepassten Bewässerungstechniken und ihrer Bedeutung für Kleinbauern in Malawi.
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