Schüler*innen an ihren Laptops in der Informatik-Klasse
DR Kongo

Wo Kinder gerne in die Schule gehen

Krieg und Gewalt prägen den Osten der Demokratischen Republik Kongo seit Jahrzehnten. Den Schulen dort mangelt es an vielem, etwa Computern und Lehrbüchern, aber es fehlen auch qualifizierte Lehrkräfte. Eine Partnerorganisation von Brot für die Welt schafft Abhilfe.

Trotz leerem Magen unbedingt zur Schule

Wenn Bien Aimé Ambire Namegabe morgens aus dem Haus tritt, ist sie in Gedanken schon in der Schule. „Ich will unbedingt lernen“, erzählt sie mit einem Leuchten in den Augen. „Nur so kann ich etwas aus meinem Leben machen.“ Heute Morgen muss die 14-Jährige wieder einmal mit leerem Magen in die Schule gehen. Ihre Eltern sind Tagelöhner, sie bieten ihre Arbeitskraft überall im Dorf an. Häufig kommen sie jedoch abends mit leeren Händen zurück. Dann ist Bien Aimé froh, wenn es am nächsten Tag überhaupt eine Mahlzeit gibt.

Projektfilm: Bildung als Chance

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Zwei Zimmer für neun Personen

Zusammen mit ihren fünf Geschwistern und einem Cousin teilt sich Bien Aimé ein Zimmer mit zwei Betten. In einem weiteren Zimmer schlafen die Eltern, im kleinsten Raum bringt die Familie über Nacht ihre Tiere unter: vier Ziegen und fünf Meerschweinchen. Das Plumpsklo steht hinter dem Haus, die Küche soll in eine separate Holzhütte, die erst halb fertig ist. „Mir ist wichtiger, dass meine Kinder in die Schule gehen, als dass das Haus fertig wird“, erklärt Bien Aimés Vater Nansimba Namegabe Mongane. „Meine Kinder sollen es einmal besser haben als ich, dafür brauchen sie eine gute Schulbildung.“

Reich an Rohstoffen, arm an Bildungschancen

Die Demokratische Republik Kongo verfügt über enorme Rohstoffvorkommen, darunter Diamanten, Gold, Kupfer und Coltan. Dennoch zählt das Land zu den ärmsten der Welt. Schuld daran sind in erster Linie jahrzehntelange Kriege und bewaffnete Konflikte, vor allem im Osten und Nordosten des Landes. Da es keine funktionierenden staatlichen Institutionen gibt, ist das kongolesische Bildungssystem chronisch unterfinanziert. Es mangelt an qualifiziertem Lehrpersonal und einer angemessenen Ausstattung der Schulen, was zu hohen Abbruchraten führt, besonders bei Mädchen.

Laptops, Bücher und Know-how

Bien Aimé hat Glück: Ihre Schule, das Institut Namurhera in Kaziba, zählt zu den 148 Schulen in der Provinz Südkivu, die von der Organisation RIO mit Laptops, einem Generator, einem Kopierer, Büchern, Schulbänken und Laborinstrumenten ausgestattet worden sind. Zu dem von Brot für die Welt finanzierten Projekt gehören außerdem Weiterbildungen für Lehrerinnen und Lehrer sowie Stipendien für Schülerinnen, deren Familien sich einen Schulbesuch aus eigener Kraft nicht leisten können.

Das Internet als Tor zur Welt

Besonders fasziniert ist Bien Aimé davon, dass sie mit dem Laptop ins Internet gehen kann. Dort sucht sie am liebsten nach Videos in englischer Sprache. „Es ist toll, dass ich jetzt hören kann, wie man die Worte richtig ausspricht.“ Das Mädchen möchte später einmal Englisch studieren. Es weiß, dass die Sprache ein Tor zur Welt ist und die Voraussetzung für einen gut bezahlten Posten. Der stellvertretende Schuldirektor Bright Bengehya Nukulwe ist da zuversichtlich: „Bien Aimé ist aufgeweckt, lernt gerne und möchte etwas erreichen. Sie wird das schon schaffen.“ Und vielleicht wird ja sogar der Traum von Bien Aimés Schwester Birugu wahr: Die 12-Jährige möchte gerne Ärztin werden.

Material zum Mitnehmen

Projektinformation Kongo

Hier finden Sie mehr Informationen zum Projekt im Kongo: Reportagen, Statements, Interviews mit Verantwortlichen, Zahlen über das Projekt und Länderinfos.

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Schülerinnen und Schüler in der Informatik-klasse bei ihren ersten Schritten am Laptop Die Schülerinnen Bien Aimé Ambire Namegabe und ihre kleinere Schwester Birugu Fortune Namegabe  auf dem Schulhof, andere Schüler*innen im Hintergrund

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