Kambodscha
Bio-Anbau bringt Kleinbauern in Asien weiter
Ökologische Landwirtschaft und fairer Handel sind für viele Kleinbauern in Kambodscha die Zukunft. Der Reis, den sie biologisch anbauen, lässt sich zu einem guten Preis weltweit verkaufen. Den Gewinn investieren viele Familien in die Bildung ihrer Kinder.
Bessere Ernten durch Bio-Anbau
Ein gutes Beispiel sind Nhem Sovannary und ihr Mann Koy Sambo, die mit wachsendem Erfolg Reis anbauen. Es ist Ende November, der erste Tag der Reisernte. Mit routinierten Handgriffen schneiden die beiden bündelweise Reishalme ab. Immer wieder zählt Nhem Sovannary laut die Zahl der Rispen pro Pflanze: „Zwei, vier, sechs, acht, zehn, zwölf – vierzehn!“, ruft sie triumphierend. Bis vor wenigen Jahren kamen sie nur auf sechs bis acht.
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Nachhaltige Methoden revolutionieren Reis-Anbau
Dass die 37-jährige Bäuerin auf ihrem Reisfeld so gute Erträge erzielt, hat sie vor allem einer Partnerorganisation von Brot für die Welt zu verdanken, der CEDAC. Die hat neue, nachhaltige Anbaumethoden in die Region gebracht. Mehr Platz für die einzelnen Setzlinge, weniger Wasser, natürlicher Kompost statt Kunstdünger – so lässt sich der Ansatz von CEDAC zusammenfassen. Präsident Dr. Yang Saing Koma sagt: „Damit haben wir den Reisanbau in Kambodscha revolutioniert.“ Dieser Erfolg hat sehr viele Bauern überzeugt: Mittlerweile wenden 100.000 kleine Familienbetriebe die von CEDAC empfohlenen Landwirtschaftsmethoden an.
Fairer Handel bedeutet mehr Bildung
Das Konzept von CEDAC umfasst auch den Vertrieb. Einen Teil der Reis-Ernte exportiert CEDAC in die USA und nach Europa. Das fair gehandelte Nahrungsmittel ist dort gefragt. In Übersee erzielen die Bauernfamilien höhere Preise. In Deutschland bringt das Unternehmen für fairen Handel El Puente den Reis aus Kambodscha in die Weltläden. Nhem Sovannary ist zufrieden. Sie und ihr Mann verdienen heute genug, um ihre drei Töchter zur Schule zu schicken. Die Mutter berichtet stolz: „Die Älteste wird bald anfangen zu studieren.“
Bildergalerie: Bio-Reis sichert Zukunft

Nhem Sovannary und ihr Ehemann Koy Sambo auf ihrem Reisfeld in Kambodscha. Sie bewirtschaften es biologisch und bringen damit eine reiche Ernte ein.
© Christof Krackhardt

Reis ist in Kambodscha ein Grundnahrungsmittel. Doch auch für die Ausfuhr in die USA oder nach Deutschland spielt er eine wichtige Rolle.
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Die Organisation CEDAC setzt auf nachhaltigen Anbau. Die Bäuerinnen und Bauern lernen auf Kunstdünger zu verzichten und den Ertrag mit natürlichen Methoden zu steigern.
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Rund 100.000 Bauernfamilien in Kambodscha wenden die von CEDAC empfohlenen Methoden an. Für CEDAC-Präsident Dr. Yang Saing Koma eine „Revolution auf dem Reisfeld“.
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2013 wurde Nhem Sovannary „Bäuerin des Jahres“, weil sie eine Rekordernte von 7,3 Tonnen pro Hektar erzielte. Konventionelle Bauern haben im Schnitt weniger als zwei Tonnen.
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Auf den nachhaltig bewirtschafteten Feldern wächst auch Gemüse – natürlich in Bio-Qualität. Es bereichert die eigene Küche und lässt sich zu einem guten Preis verkaufen.
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Die Familie von Nhem Sovannary und ihrem Mann erzielt heute ein Einkommen von umgerechnet gut 400 Euro pro Jahr. Das ist das Zehnfache dessen, was sie früher verdienten.
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Ihr Wissen um Bio-Anbau, fairen Handel und Nachhaltigkeit gibt Nhem Sovannary auch weiter. Die CEDAC hat sie zur Landwirtschaftsberaterin ausgebildet.
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Material zum Mitnehmen

Projektinformation Kambodscha
Ausführliche Informationen über Bio-Anbau in Kambodscha.
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