Alberthin Randa auf ihrem Kaffeefeld in Buatarrung
Indonesien

Gute Ernten trotz Klimawandel

Der Klimawandel macht den Kleinbauernfamilien im Bergland von Sulawesi zu schaffen. Mal regnet es lange gar nicht, dann wieder viel zu viel. In einem ungewöhnlichen Projekt lernen die Menschen, mit ökologischen Anbaumethoden ihre Erträge zu erhöhen.

Ausgedorrte Felder

Nachdenklich blickt Silas Sirenden auf das Stück Erde in seinen Händen. Der braune Klumpen ist hart und staubig, die wenigen grünen Büschel, die herausragen, sind mit trockenem Gras durchsetzt. „Eigentlich müsste es schon lange regnen“, sagt der Kleinbauer. Um diese Jahreszeit – es ist Mitte November – hätte der 46-Jährige sein Reisfeld längst mit Wasser fluten sollen, um Schösslinge zu ziehen. Doch mit welchem Wasser? Auch die Nachbarfelder liegen ausgedorrt in der Mittagshitze, durchzogen von tiefen Rissen.

Die Ernten fallen immer geringer aus

Silas Sirenden wohnt mit seiner Frau Yohana und seinen Kindern in dem kleinen Dorf Bua’tarrung auf der Insel Sulawesi. Die meisten Familien hier leben von der Landwirtschaft. Ihr wichtigstes Nahrungsmittel ist Reis. Er darf in Indonesien zu keiner Mahlzeit fehlen. In den vergangenen Jahren jedoch fiellen die Ernten immer bescheidener aus: Der Klimawandel setzt den Bauernfamilien zu. Mal regnet es gar nicht, dann wieder zu viel. „Es wird immer schwieriger über die Runden zu kommen“, berichtet Silas Sirenden.

Mit Unterstützung der Wissenschaft

Eines Tages aber erfuhr der Kleinbauer von einem Forschungsprojekt, das die Kirche von Toraja mit Unterstützung von Brot für die Welt durchführt. Begleitet von einer indonesischen und einer deutschen Universität wollen die Projektverantwortlichen in fünf Dörfern der Region gemeinsam mit den Kleinbauernfamilien herausfinden, wie sich der Anbau an die veränderten Klimabedingungen anpassen lässt. Einmal pro Woche trifft sich die Forschungsgruppe der Reisbauern in Bua’tarrung daher auf einem Versuchsacker – Silas Sirenden hat dafür eines seiner Reisfelder zur Verfügung gestellt.

Selbst hergestellter Kompost

Was sie noch gelernt haben, zeigen die Mitglieder der Reisbauerngruppe wenig später in einer kleinen Holzhütte am Rande des Dorfes. Nachdem die Häckselmaschine mit einem Dröhnen zum Leben erwacht ist, schiebt Silas Sirenden zunächst Bambus in die Öffnung. Bananenblätter und weitere Pflanzenteile folgen, während unten langsam ein dicker Pflanzenbrei herausquillt. „Jetzt mischen wir noch trockenen Schweinemist unter“, erklärt Silas Sirenden und wischt sich den Schweiß von der Stirn. „Dann kommt Folie drüber.“ Nach zwei Wochen Ruhen ist der Bio-Kompost fertig.

Projektfilm: Ökologischer Anbau hilft gegen Klimawandelfolgen

Video-Download

Auch Obst und Gemüse gedeihen

Den Dünger nutzt Silas Sirenden auch in seinem eigenen Gemüsegarten. Rund um sein Haus wachsen inzwischen Kohl, Tomaten, Chilis und Zwiebeln, außerdem einige Obstbäume, die im Rahmen des Projekts reichlich gepflanzt wurden. So haben seine Kinder immer etwas Gesundes zu essen. Und nicht nur die: Am Abend geht es in der Küche der Familie munter zu. Die Schwägerin ist mit ihren Töchtern und einigen Nachbarinnen zu Besuch gekommen. Die Frauen und Mädchen sitzen auf dem Boden und schneiden Knoblauch, Zwiebeln und Tomaten, zerkleinern Möhren und Bohnen. In einem großen Topf kocht der Reis. Bald ist es Zeit für das Abendessen.

Material zum Mitnehmen

Projektinformation Indonesien

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Yohana Sirenden trennt durch Werfen die Spreu von den Reiskörnern Kleinbauerngruppe auf den Gemeinschaftsfeld im Dorf bei der Bodenanalyse

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