Indonesien
Kampf gegen Kindersterblichkeit
In den abgelegenen Regionen Indonesiens sterben noch immer viele Kinder und Mütter während oder nach der Geburt. Die christliche Hilfsorganisation CD Bethesda kämpft dagegen an – zum Beispiel auf der Insel Alor.
Viele Kinder und Mütter sind unterernährt
Es ist früher Morgen auf der Insel Alor. In der Mitte des Dorfes Mataru treffen nach und nach Frauen ein. Fast alle haben ein Baby auf dem Rücken und ein oder zwei Kleinkinder an der Hand. Community Development (CD) Bethesda, eine Partnerorganisation von Brot für die Welt, hat sie zu einem Kochkurs eingeladen. „Wir haben die Frauen und ihre Babys vor Kurzem gewogen. Viele sind unterernährt“, erklärt Choirul Anang, der regionale Projektverantwortliche. „Wir wollen den Müttern daher zeigen, wie vielfältig und gesund man sich von dem ernähren kann, was in unseren Gärten wächst.“
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Hohe Mütter- und Kindersterblichkeit
Kochkurse sind Teil der Aufklärungsarbeit der Organisation zur Gesundheit von Mutter und Kind. Die Mütter- und Kindersterblichkeit in der Region ist hoch. Viele Frauen und Babys sterben bei oder nach der Geburt. Die traditionellen Geburtshelferinnen wissen oft nicht, wie sie bei Problemen reagieren müssen. Dazu kommt mangelnde Hygiene. Zwar hat der indonesische Staat in den letzten Jahren auch in abgelegenen Regionen Gesundheitsstationen errichtet, in denen Frauen sicher entbinden können. Doch noch immer ist ihre Zahl zu gering.
Bildergalerie: Kampf gegen Kindersterblichkeit

In den abgelegenen Regionen Indonesiens ist die medizinische Betreuung von Schwangeren und Kleinkindern mangelhaft. Viele Frauen gebären noch zu Hause.
© Thomas Lohnes / Brot für die Welt

Die Organisation Community Development (CD) Bethesda will die Gesundheit von Müttern und Kindern verbessern – zum Beispiel auf der Insel Alor.
© Thomas Lohnes / Brot für die Welt

Die christliche Hilfsorganisation bietet unter anderem Kochkurse an. Darin lernen die Frauen, wie sie ihre Kinder abwechslungsreich und gesund ernähren können.
© Thomas Lohnes / Brot für die Welt

Sehr nährstoffreich sind zum Beispiel die Blätter des Moringabaumes, der in Indonesien weit verbreitet ist. Sie enthalten viel Eisen.
© Thomas Lohnes / Brot für die Welt

„Mit den Kochkursen wecken wir das Interesse der Frauen“, sagt Choirul Anang, der regionale Projektverantwortliche von CD Bethesda.
© Thomas Lohnes / Brot für die Welt

Nebenbei können die Hebammen den Frauen auch die Vorteile einer Geburt in der Gesundheitsstation erklären. Sie ist für Mutter und Kind wesentlich sicherer.
© Thomas Lohnes / Brot für die Welt

Die Aufklärungsarbeit trägt Früchte: Immer mehr Frauen lassen sich in der Gesundheitsstation untersuchen und bringen dort auch ihre Kinder zur Welt.
© Thomas Lohnes / Brot für die Welt
Vertrauen schaffen
Außerdem fehlt das Vertrauen in das Angebot. „Die ausgebildeten Hebammen in den Stationen stammen nicht aus den Dörfern“, erklärt Choirul Anang. „Deshalb gehen die Frauen lieber weiter zu den traditionellen Geburtshelferinnen, die sie kennen.“ Anang und sein Team versuchen deshalb, die Dorfältesten mit ins Boot zu holen. Bei den Kochkursen wecken sie das Interesse der Frauen. „Und nebenbei können die Hebammen ihnen die Vorteile einer Geburt in der Gesundheitsstation erklären.“
Aufklärungsarbeit trägt Früchte
Während die Kinder geduldig warten, schlagen die Frauen Eier auf, füllen Kokosmilch in Schüsseln, mahlen Maniok-Knollen und kochen Moringa-Blätter. In großen Schalen wird alles zu einem Teig vermischt und anschließend in kleine Förmchen gegeben. Während die Gemüse-Küchlein im Dampfbad garen, rühren die Frauen einen Brei aus süßen Bananen an. Dann heißt es: „Hände waschen“. Und während die Kleinen genüsslich essen, erklärt Choirul Anang den Müttern noch einmal ganz genau, welche Nährstoffe die einzelnen Zutaten enthalten.
Material zum Mitnehmen

Projektinformation Indonesien
Hier finden Sie mehr Informationen zum Projekt in Indonesien: Persönliche Geschichten der Mütter und Kinder, Interviews mit Verantwortlichen, Zahlen über das Projekt und Länderinfos.
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