Indonesien
Bio-Kakao macht glücklich
Kakao ist für viele Bauernfamilien in Nord-Sumatra die Lebensgrundlage. Doch die Böden sind durch die konventionelle Landwirtschaft mit Pestiziden und Kunstdünger ausgelaugt. PETRASA vermittelt ökologische Anbaumethoden. So steigen die Erträge wieder und die Umwelt wird geschont.
Der Stolz des Bio-Bauern
Es ist früh am Morgen. Wilman Sirait schiebt die Schubkarre unter die herabhängenden Äste seiner Kakaobäume. Vorsichtig greift er nach einer länglichen, sonnengelben Frucht, schlägt sie mit einer Machete ab und legt sie in die Schubkarre. Wieder und wieder führt er die gleichen Bewegungen aus. Zwischendurch richtet er sich auf, schiebt seinen ledernen Hut nach hinten und wischt sich den Schweiß von der Stirn. 200 Früchte erntet er so an einem Tag. Biofrüchte, wie der Bauer stolz betont.
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Bildergalerie: Anbau von Bio-Kakao in Nord-Sumatra

Indonesien ist der zweitwichtigste Produzent von Kakao. Für viele Kleinbauern ist er die Lebensgrundlage. Doch Kunstdünger und Pestizide haben die Böden ausgelaugt.
© Uta Wagner

Die Organisation PETRASA bringt Kleinbauern und ‑bäuerinnen ökologische Anbaumethoden nahe. So ernten sie mehr und schützen die Umwelt.
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„Meine Felder waren früher steinhart“, erzählt Wilman Sirait. Ursache waren die Ölpalmen auf seinem Acker und der viele chemische Dünger, den er verwendete.
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Heute wachsen hier junge Kakaobäume und Papaya-Setzlinge. „Ich dünge nur noch organisch“, sagt Sirait. Seinen Dünger stellt er selbst her, aus Pflanzenabfällen und dem Mist seiner Schweine.
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In der Haupterntezeit geht Sirait alle zwei Wochen auf sein Feld, um die reifen Früchte zu ernten. Viele Stunden lang schneidet er jede Kakaofrucht einzeln vom Baum.
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Am nächsten Tag spaltet er die Früchte einzeln und löst die Samen heraus. In einem Sack müssen diese dann drei bis fünf Tage fermentieren.
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In dieser Zeit entwickeln sie ihre typische Farbe und ihre Aromastoffe. Danach legt Wilman Sirait die Kakaobohnen auf einer Plane vor dem Haus zum Trocknen aus.
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Auf dem Markt in Parongil verkauft der Bauer seine Ernte. Für 22 Kilo Bio-Kakaobohnen erhält er rund 20 Euro. „Ein gutes Geschäft“, meint er zufrieden.
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Bio-Landbau statt Kunstdünger
„Früher waren meine Felder steinhart“, erzählt der Familienvater aus Parongil, einem Dorf im Distrikt Dairi im Norden Sumatras. Ursache waren die Ölpalmen, die auf dem Acker standen, und der viele Kunstdünger. Dann schloss sich der Kleinbauer der örtlichen Spar- und Kreditgruppe an. Sie war von PETRASA ins Leben gerufen worden, einer Partnerorganisation von Brot für die Welt. In Dairi gibt es mittlerweile 120 solcher Gruppen. Regelmäßig schaut ein Mitarbeiter von PETRASA in Parongil vorbei und schult die Mitglieder in ökologischem Landbau.
Der Boden ist wieder gesund
Heute düngt Wilman Sirait nur noch mit Kompost. Die Ölpalmen hat er gefällt, nur noch einige kahle Stümpfe ragen in den Himmel. Darunter wachsen junge Kakaobäume und Papaya-Setzlinge. „Der Boden ist wieder gesund!“, sagt Sirait und lässt lockere Erde durch seine Finger rieseln.
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Projektinformation Indonesien
Ausführliche Informationen über die Vorteile ökologischer Anbau-Methoden für Mensch und Umwelt in Indonesien.
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