Honduras
Tortillas backen statt Müll sammeln
In den Elendsvierteln von Tegucigalpa, der Hauptstadt von Honduras, ist die Situation oft trostlos – vor allem für Familien, die vom Müll der Großstadt leben. Dank Kleinkrediten und Bildungsangeboten schaffen viele Familien den Aufstieg, zum Wohl ihrer Kinder.
Leben im Müll und vom Müll
Lachen, spielen und tanzen – das kommt für viele Kinder in Honduras Hauptstadt Tegucigalpa zu kurz. Vor allem, wenn sie in einer Armensiedlung wie El Guanabano leben. Den Familien in dem Slum fehlt es oft am Nötigsten. Geld verdienen die Menschen mit dem Sortieren des Mülls der Metropole, der regelrecht vor ihrer Haustür abgeladen wird: Plastik, Küchenabfälle, Industriemüll, Autoreifen. Die meisten Familien leben vom Sortieren den Abfalls und dem Verkauf der Wertstoffe. Das galt bisher auch für die Riveras und ihre Kinder.
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Zur Schule gehen statt Müll sortieren
Eine Partnerorganisation von Brot für die Welt, AyO, änderte das. Heute besucht die Tochter Genesis die sechste Klasse einer Schule. Besonders freut sie sich auf Freitag – für sie der schönste Tag der Woche. Nach dem Unterricht kommt Sergio in die Grundschule, ein Freiwilliger von AyO. Gemeinsam spielen, malen, tanzen und lachen sie. Dank des Engagements von AyO änderte sich viel im Alltag der Familie Rivera. Die Organisation setzt sich dafür ein, die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in den Armenvierteln zu verbessern. Das Besondere dabei: Die Engagierten von AyO beziehen die Eltern der Mädchen und Jungen ein. Die Idee: Wenn die Eltern Perspektiven haben, geht es auch den Kindern besser.
Eigene Bäckerei dank Kleinkredit
Bei Familie Rivera funktioniert das beispielhaft. Antonia Almendras, Genesis’ Mutter, sagt: „Dank AyO hat sich mein Leben komplett verändert.“ Die Organisation vermittelte ihr einen Kleinkredit und brachte ihr Buchführung bei. Heute betreibt sie erfolgreich eine Tortilla-Bäckerei, von deren Einnahmen die Familie leben kann. Die 36-Jährige ist außerdem froh, dass das Team von AyO ihren Kindern bei den Hausaufgaben hilft. Einer ihrer Söhne erhält sogar ein Schulstipendium von der Organisation. Außerdem stellt der Projektpartner von Brot für die Welt Kindergruppen auf die Beine und bietet Gesundheitsfürsorge an.
Bildergalerie: Wie AyO hilft

Genesis kann endlich zur Schule gehen, und macht das am Freitag besonders gern. Nach dem Unterricht kommt nämlich Sergio, ein Freiwilliger von AyO, zum Spielen, Tanzen und Singen.
© Karin Desmarowitz

Die Jungen und Mädchen aus dem Slum freuen sich über die Freizeit, die sie gemeinsam auf dem Schulhof verbringen können.
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Die Eltern von Genesis, Antonia Almendras und Carlos Rivera, haben keinen Schulabschluss. Dieses Schicksal teilen viele der Armen in Honduras, die zwei Drittel der Einwohner ausmachen.
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Früher nahm Vater Carlos Rivera seine Kinder jeden Tag mit zum Müll sammeln. Das ist heute zum Glück anders – auch dank des Engagements der Organisation AyO.
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Antonia Almendras besuchte eine Selbsthilfegruppe für Mütter bei AyO. Dadurch fasste sie den Plan, eine Tortillabäckerei zu eröffnen, von der sie ihre Familie nun halbwegs versorgen kann.
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Maicol, der 14-jährige Sohn, geht auf die Oberschule, aber den drei ältesten Kinder konnte AyO nicht mehr helfen. Sie arbeiten ohne Abschluss als Wasserverkäufer und Bauarbeiter.
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Manchmal schaut Maicol vor der Schule noch im Büro der Organisation AyO vorbei. Der 14-Jährige will später erreichen, dass alle Kinder zur Schule gehen können, „so wie ich“.
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Norma Chávez ist die Direktorin von AyO und setzt sie sich für viele Ziele ein: bessere Bildung, Achtung der Kinderrechte, weniger Gewalt und Gerechtigkeit für Frauen und Mädchen.
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Außerdem bietet AyO Gesundheitsvorsorge für die Familien und wer krank wird, kann sich bei AyO kostenlos behandeln lassen.
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Material zum Mitnehmen

Projektinformation Honduras
Ausführliche Informationen zur Hilfe durch Kleinkredite und Bildungsangebote in Honduras.
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