Am 7. Oktober 2023 ereignete sich in Israel der schwerste Angriff auf Jüdinnen*Juden seit dem Holocaust: Die Hamas und andere terroristische Gruppen verübten einen beispiellosen Terrorüberfall auf Israel, bei dem mehr als 1.200 Menschen getötet, 251 verschleppt, Frauen sexuelle Gewalt angetan wurde und zahlreiche Menschen verletzt wurden. Auf das Massaker und die Entführungen folgten zwei Jahre Krieg mit Leid und Zerstörungen in der Region und einer humanitären Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes in Gaza. Dazu Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe:
„Das schreckliche Massaker der Terrororganisation Hamas vom 7. Oktober 2023 hat tiefe Spuren hinterlassen – bei den Betroffenen und ihren Angehörigen, innerhalb der israelischen Gesellschaft sowie in jüdischen Gemeinschaften auf der ganzen Welt. Es hinterließ verwüstete Ortschaften und ein traumatisiertes Land. Noch immer befinden sich 48 Geiseln im Gazastreifen in den Händen der Hamas und in Deutschland und der Welt werden zahlreiche Jüdinnen*JudenOpfer von antisemitischen Taten.
Zwei Jahre nach dem 7. Oktober liegen die Hoffnung auf Frieden und die Verzweiflung durch den Krieg in Gaza und Israel so nah beieinander wie kaum zuvor. Der Frieden und die Freilassung aller Geiseln können nicht mehr warten. Jeder weitere Kriegstag ist gleichermaßen lebensgefährlich für die noch lebenden israelischen Geiseln und die palästinensische Zivilbevölkerung, die Gaza nicht verlassen kann und seit Monaten viel zu wenig humanitäre Hilfe erhält. Es geht jeden einzelnen Tag um Leben oder Tod. Dieses anhaltende Leid der Zivilbevölkerung und der Geiseln erschüttert mich und es macht mich fassungslos, wie die Kriegsparteien das humanitäre Völkerrecht missachten.
Ein Friedensschluss muss umfängliche und dringend benötigte humanitäre Hilfe im Gazastreifen zulassen, den Wiederaufbau der Basisinfrastruktur angehen und auch das UN-System für Hilfsgüterverteilungen stärken. Die Partnerorganisationen der Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt leisten trotz persönlicher Betroffenheit und fehlendem Schutz unentwegt Hilfe in dieser katastrophalen Lage. Zivilgesellschaftliche Organisationen und Stimmen in Israel und den palästinensischen Gebieten, die sich für Menschenrechte, ein friedliches Zusammenleben und eine Zwei-Staaten-Lösung einsetzen, stehen unter enormen Druck und werden angefeindet. Partnerorganisationen von Brot für die Welt sind davon betroffen. Ihre Stimmen müssen wieder Gehör finden, ihre Hoffnung auf eine friedliche Zukunft darf nicht im Getöse der Waffen untergehen. Ein drittes Kriegsjahr darf es nicht geben.“