Am heutigen Montag tritt das WTO-Fischereiabkommen in Kraft. Insgesamt gilt das Abkommen als wichtiger Meilenstein. Doch zentrale Probleme bleiben ungelöst – vor allem zulasten der Menschen und Küstengemeinschaften im Globalen Süden. Dazu sagt Francisco Mari, Experte für Meerespolitik und Welternährung bei Brot für die Welt:
„Wir begrüßen, dass die WTO erstmals Umwelt- und Ernährungsfragen im Handelsrecht aufgreift. Doch das Abkommen ist voller Schlupflöcher. Besonders problematisch: Die größten Fangnationen profitieren weiterhin von nicht erfassten Treibstoffsubventionen. Gleichzeitig werden Länder des Globalen Südens durch strenge Berichtspflichten belastet – selbst für Treibstoffhilfen, obwohl ihre handwerkliche Fischerei kaum zur Überfischung beiträgt.
Brot für die Welt fordert daher, dass sämtliche Subventionen vollständig erfasst und offengelegt werden, einschließlich der Namen der begünstigten Fangboote. Vom künftigen WTO-Fischereiausschuss erwarten wir, dass er die Rechte der Fischereigemeinschaften im Globalen Süden stärkt und bestehende Ungleichheiten im Abkommen korrigiert. Illegal fischende Fangflotten müssen gestoppt, die handwerkliche Fischerei gestärkt und die Fischgründe vor den Küsten wirksam vor Plünderung geschützt werden.“
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