Berlin, 03. September 2025. Die EU-Kommission will heute über die Annahme des Mercosur-Handelsabkommens entscheiden und es anschließend dem Rat der EU vorlegen. Eine Zustimmung würde den Ratifizierungsprozess einleiten. Das Abkommen zwischen der EU und vier südamerikanischen Staaten gefährdet Regenwälder, Artenvielfalt, Klima und Menschenrechte. Überdies schafft es ein neues Klagerecht gegen die Nachhaltigkeitsgesetze des europäischen Green Deals. Brot für die Welt fordert die EU-Kommission sowie den Rat der EU als auch das Europäische Parlament auf, den vorliegenden Vertragstext nicht zu unterzeichnen. Dazu Sven Hilbig,Handelsexperte von Brot für die Welt:
„Man muss es ganz deutlich sagen: Das EU-Mercosur-Abkommen ist ein Rückschritt für die Menschenrechte, den Klimaschutz und die südamerikanische Wirtschaft. Das Abkommen verbietet Exportbeschränkungen und baut Importzölle ab. Diese Maßnahmen begünstigen den Ausbau von Monokulturen, wie Soja, und den Bergbau in Südamerika. Das liegt nicht im Interesse Europas: Diese Wirtschaftszweige sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass Regenwälder zerstört und indigene Gemeinschaften vertrieben werden. Das Abkommen trägt nicht dazu bei, Armut und Arbeitslosigkeit zu mindern. Selbst die Folgenabschätzung im Auftrag der Europäischen Kommission erwartet eine Schrumpfung der industriellen Produktion im Mercosur. ‘Partnerschaftsabkommen‘ ist daher ein Etikettenschwindel für ein Abkommen, das die ökonomische Kluft zwischen der EU und dem Mercosur nur vertiefen wird. Wenn die EU-Kommission ihren eigenen Green Deal ernst nimmt, muss sie das Abkommen ablehnen. Es ist eine schwere Hypothek für Klima und Menschenrechte.“
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